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Der Urlaub ist gewissermaßen eine Art Belohnung. Das Haus gehört dem Rechtsanwalt des Verlages", berichtet Viktor seiner Frau Helena und seinen beiden Kindern France und David stolz auf dem Flug zu Beginn der vermeintlichen Erholungsreise. Während des Lobliedes ihres Vaters auf seine Person fällt Frances Blick auf die vernarbte Hand ihrer Mutter. "Obwohl der Unfall lange vor Frances Geburt geschehen war, hatte sie sich noch immer nicht an die Hand ihrer Mutter gewöhnt." Doch soll France während des kommenden Frankreichaufenthalts auf spannende Weise den wahren Ursprung dieser Narben erfahren. Kaum, daß sich die Familie in ihrem Ferienhaus eingerichtet hat, erscheint ein seltsamer junger Mann, der sich als Sam vorstellt und immer wieder uneingeladen in den seltsamsten Augenblicken im Haus auftaucht. "Viktor wischte mit der Handkante ein Stück Duschkabinenscheibe frei, doch sie beschlug gleich wieder. Mitten im Wasserdampf stand eine dunkle Gestalt." Trotz seines sporadischen Erscheinens ist Sam France dennoch recht sympathisch.
Als um so seltsamer empfindet sie es daher, daß ihre Mutter Helena wegen dessen Anwesenheit so sensibel reagiert. Und weshalb interessiert Sam sich so brennend für Frances Passion zum Schreiben von Kurzgeschichten? Viele Fragen entstehen in diesem Urlaub im Kopf der hübschen France und verstricken sich zu einem Rätsel, dessen Lösung teilweise in einem schwarzen Buch niedergeschrieben ist, welches David in Frances Tasche findet und dessen Autor besagter Sam ist. Der Inhalt gibt Aufschluß über dessen geheimnisvolle Vergangenheit, welche auf tragische Weise mit der ihrer Eltern und hauptsächlich der ihrer Mutter verknüpft ist. Jedoch ist das Buch unvollendet. Was France noch nicht weiß, ist, daß Sam das Ende dieser Geschichte und somit das Schicksal ihrer Eltern in ihre Hände gelegt hat. Mit diesem Roman hat Stefan Beuse ein spannendes und psychologisch interessantes Buch geschrieben, welches es dem Leser fast unmöglich macht, es unausgelesen wieder aus der Hand zu legen.
Stefan Beuse: "Meeres Stille", Piper, München 2003, geb., 185 Seiten, 17,90 Euro |
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