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Die überkonfessionelle christliche Organisation KMS in der Tschechischen Republik überrascht mit einer Erklärung zur Vertreibung der Sudetendeutschen und zur gemeinsamen deutsch-tschechischen Geschichte. Der Text enthält ein - so der Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Vertriebene und Flüchtlinge" der Unionsfraktion, Erwin Marschewski - beeindruckende s Bekenntnis zu den Verbrechen, die im Rahmen der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Böhmen, Mähren und Mährisch-Schlesien begangen wurden. Die Verbrechen würden nicht nur beim Namen genannt, auch werde sehr gefühlvoll auf die Traumata der Opfer eingegangen, die mit dem Verlust von Familienangehörigen, von Heimat und Eigentum verbunden sind. Ferner werde die mangelnde Bereitschaft der tschechischen Politik zum Dialog mit den Sudetendeutschen bedauert.
Die Erklärung endet, wie Marschewski betont, mit einer Bitte um Vergebung und drückt die Sehnsucht nach Versöhnung aus. Insgesamt steht sie in die Tradition der tschechischen Kirchenvertreter, die seit Jahren den Weg zur Versöhnung suchen. Sie zeige, daß Organisationen und Bürger in der tschechischen Republik wesentlich stärker bereit seien, sich zur eigenen Geschichte zu bekennen, als die Politiker. Der CDU-Abgeordnete fordert die Bundesregierung auf, diesen Ansatz zur Aufarbeitung und Versöhnung nicht unbeachtet zu lassen. |
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