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Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff profiliert sich als mutiger Tabubrecher: Nach seinem Vorpreschen zur Reform der Kultusministerkonferenz legt er sich nun mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk an. So regte er für den NDR mehr Berichte aus Niedersachsen sowie kleinere Aufsichtsgremien an.
Vermutlich hätte niemand sich weiter darüber aufgeregt, wenn Wulff nicht das "falsche" Parteibuch hätte. So aber ereiferte sich Kollegin Simonis in Kiel, Wulff wolle "Machtstrukturen verändern" und Programme "von außen mitgestalten". Genau das aber darf offenbar nur, wer auf der "richtigen", nämlich linken Seite des Parteienspektrums steht.
Vor allem der NDR läßt in seinen Fernsehproduktionen und stärker noch in seinen Radioprogrammen keinen Zweifel aufkommen, wo er politisch steht. Allmorgentlich verkünden Betroffenheit sapostel mit bebender Stimme, was Grün-Alternative und linke "Sozis" von den neuesten finsteren Vorhaben der "Rechten" (dies sind alle Nichtlinken) halten - in aller Regel gar nichts. Die ideologisch geprägten Einseitigkeiten ziehen sich dann bis in die abendlichen Politbeiträge hin. Spätestens nach "Panorama" weiß man, was NDR bedeutet: Norddeutscher Rotfunk.
Erklärtermaßen will Wulff hier etwas mehr Ausgewogenheit ins Programm bringen (was auch überfällig ist), keineswegs aber den Rotfunk zum Schwarzfunk machen. Das weiß natürlich auch SPD-Amazone Heide Simonis. Aber in Schleswig-Holstein ist gerade Wahlkampf, und da ist die Unterstützung der öffentlich-rechtlichen Medien unverzichtbar. Juliane Meier |
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