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Auch am Stammtisch im Deutschen Haus ging es in dieser Woche närrisch zu. Mit "dreifach donnerndem Helau" wurde die Erstausgabe von "THE WORLD" begrüßt, wie die in Deutschland erscheinende Tageszeitung DIE WELT künftig heißen wird. Sie denunziert die Bemühungen zur Abwehr von Anglizismen in der deutschen Sprache als "Sprachpolizei", mokiert sich über die "Reinigungstrupps zur Überwachung der (deutschen) Sprache" und macht sich statt dessen Sorgen um die "Verhunzung" der angebete ten englischen Weltsprache.
Darum, so meinte der Stammtisch, habe sich diese Zeitung den englischen Ehrentitel vollauf verdient. Ob der Axel-Springer-Verlag künftig als "Jumper Publishers" firmieren wird, stand bis Aschermittwoch noch nicht fest, wohl aber, daß in den 68er-Wahnvorstellungen der "Süddeutschen Zeitung" der Versuch zum Schutz der deutschen Sprache als Ausgeburt einer deutschen "USA-Neurose" herumgeistert, die angeblich 1945 begann, als die Amis den deutschen Kindern "vom Panzer Schokolade zuwarfen"...
Gleichermaßen alarmistisch sieht Peter Boenisch in der "Welt am Sonntag" Gespenster: Böse "Deutsch-Deutsche" treiben mit "Deutschtümelei" ihr Unwesen. Er beschwört die Sprachpuristen, die vor zweihundert Jahren im nationalen Überschwang aus der "Mumie" eine "Dörrleiche" machen wollten und aus dem Vater den "Pflanzherren". Das heutige Problem der Pidginisierung der deutschen Sprache hat Boenisch in seinem karnevalistischen Beitrag hingegen nicht begriffen, hieß es am Stammtisch.
Bei der Frankfurter Allgemeinen (FAZ) sah der Stammtisch andere Probleme: Als Folge der Fluchtbewegung aus ihrem Feuilleton werde dieses ganz abgeschafft. Die linke "tageszeitung" (taz) als Beilage solle es ersetzen, um die Tendenz von der F |
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