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Wanderausstellung auf Abruf

 
     
 
Auch wenn ich bei meinem ersten Besuch um den Ersten Advent 1994 ehrlich geschockt war, so hat mich dieses Land doch nie wieder losgelassen, auch nicht als meine Arbeit dort beendet war. Ich habe mich mit der Geschichte beschäftigt, viel gesehen und dazu gelernt", gestand Dipl.-Ing. Eva Riks aus Potsdam bei der Eröffnung der Dokumentarausstellung "Der Königsberger Dom - Stationen seines Wiederaufbaus" im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus.

Eva Riks war von 1994 bis 1997 im Auftrag der Außenstelle Potsdam des Deutschen Zentrums für Handwerk und Denkmalpflege
Fulda (ZHD) für die Sicherung und Erhaltung von Baudenkmälern im "Kaliningrader Gebiet" zuständig. Sie hat auch die Restaurierungen am Dom in dieser Zeit begleitet.

In ihrem Vortrag erinnerte Riks zunächst an bedeutende Etappen der Baugeschichte des Domes, der über Jahrhunderte als Wahrzeichen der Stadt galt. Sie verwies auch auf verschiedene Wiederherstellungs-Bemühungen, die ab 1982 liefen. Hervorgehoben wurden ferner Aspekte der Zusammenarbeit der deutschen Fachleute mit den Verantwortlichen vor Ort, allen voran dem Dombaumeister Igor Alexandrowitsch Odinzow.

Die Präsentation dokumentiert sowohl die Zeit vor der Zerstörung des Doms im Zweiten Weltkrieg als auch einzelne Schritte der Renovierung und des Wiederaufbaus bis hin zu aktuellen Bildern. Riks führte durch die Ausstellung und ergänzte das eine oder andere Fotomotiv mit Hintergrundinformationen wie zum Beispiel: "Das Dach des Domes war wirklich eine Meisterleistung. Die Pläne und Konzeption kamen aus Rußland, die finanziellen Mittel von Vereinen [Unter anderem der Freundeskreis Ostdeutschland] und Stiftungen in Deutschland. Der Kupfertransport aus Deutschland [russische Kupferplatten konnten die erforderliche Qualität nicht erbringen] zerrte gewaltig an den Nerven, aber letztendlich wurde der Dom mit dem Dach gerettet und wirklich nutzbar gemacht."

Einen besonderen Platz nimmt das Grab von Immanuel Kant ein, das sich an der Nordseite des Doms befindet. "Unter meiner Leitung wurde 1995 das Kantmausoleum restauriert. Gemeinsam mit Odinzow organisierten wir das Originalmaterial, den rötlichen Rochlitzer Porphyr vom Rochlitzer Berg aus der Gegend von Leipzig", erinnerte sich Riks.

Der Südturm mit seiner Wassernixe, den Uhren und den Glocken verleiht dem Bauwerk seine unverwechselbaren Konturen. Heute gilt der Dom - im Stil der Backsteingotik erbaut und als einziges bedeutendes Bauwerk, das noch vom früheren Königsberg erhalten ist - als historisches Symbol der deutschen Geschichte. Er beherbergt ein Dommuseum, zwei Andachtsräume (orthodox und evangelisch), ein Kulturzentrum, ein Kantmuseum und die Wallenrodtsche Bibliothek.

Die Präsentation des Gerhart-Hauptmann-Hauses mit Fotografien des deutschen Fördervereins Königsberg e.V., des Museums Stadt Königsberg, Duisburg, sowie neuen Bilder des Dombaumeisters Odinzow kann von interessierten Institutionen als Wanderausstellung ausgeliehen werden. M.D.
 
     
     
 
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