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"Ich hatte lange Zeit den Opfern der Vertreibung gegenüber nicht das gleiche Gefühl der Trauer und des Schmerzes wie gegenüber denen, die im KZ, in den Vernichtungslagern oder im Widerstand umgekommen sind. Mag diese Unterscheidung aus meiner Biographie heraus vielleicht nicht unverständlich sein, so hat sie mir im Laufe der Zeit mehr und mehr zugesetzt. Ich will über das Leid, das den Deutschen angetan worden ist, genau so erschüttert sein wie über das Leid, das von Deutschen über andere gebracht worden ist ... Die Vorgeschichte der Vertreibung rechtfertigt kein einziges Verbrechen, keine einzige Menschenrechtsverletzung an den Vertriebenen."
Ralph Giordano, deutsch-jüdische r Schriftsteller, der die NS-Zeit in Hamburg im Untergrund überlebte, zu seiner überraschenden Neubewertung der deutschen Vertriebenen und seiner Unterstützung des BdV-Projekts "Zentrum gegen Vertreibungen" in Spiegel-online vom 29. Juli
"Wie stark muß die Supermacht USA unter Druck sein, wenn sie Fotos zweier Leichen in den Umlauf bringen muß, um zu beweisen, daß sie im Irak Herr der Lage ist? ... Die Tatsache, daß sich die US-Regierung wie einst das Regime in Bagdad beim Veröffentlichen toter US-Soldaten verhält und auch innenpolitisch mit Leichenfotos operieren muß, um von den zunehmend unbequemeren Fragen zum Irak-Krieg abzulenken, zeugt von schwindender Integrität."
Das Flensburger Tageblatt vom 25. Juli
"Seit die Nachricht vom Tod Udais kam, habe ich vor Aufregung und Freude kaum geschlafen ... Saddams Herrschaft hat meine Seele zerstört, aber ich war und bin gegen diese Invasion. Die USA stürzen mein Land in Anarchie."
Latif Yahia (39) im Focus vom 28. Juli. Yahia war einst im Auftrag von Saddams Sohn Udai gefangengenommen, gefoltert und zu dessen Doppelgänger umoperiert worden, der bei gefährlichen Auftritten den besonders brutalen Diktatoren-Sproß doubeln sollte. Er floh 1991 und lebt heute bei Dublin
Safari
Trophäen lagen ausgestellt
wie Hackfleisch plus Kosmetik -
der letzte Schrei von Flimmerwelt
und Hollywood-Ästhetik.
Die Botschaft sahen alle wohl,
doch manchen fehlt s am Glauben,
die so dem Wahrheitsmonopol
die halbe Freude rauben!
Drum höre, Schorsch, auf meinen Rat:
Du wolltest doch belohnen
den Fingerzeig zur Heldentat
mit Dollar-Millionen,
und selbst wenn noch so gern du prahlst,
wird glatt dir abgenommen,
daß niemals du für nichts bezahlst, -
na, ist s dir schon gekommen?
Du mußt persönlich deinen Scheck
dem Informanten reichen,
dann werden - und das ist der Zweck -
die meisten Zweifel weichen!
Dazu von Laura einen Kuß
sowie von Kondoliese -
bei solchem Publikumsgenuß
vergeht die Glaubenskrise.
Die letzte Skepsis ist vorbei,
wenn Sender, statt zu schweigen,
des Kopfgeldjägers Konterfei
und Wohnadresse zeigen.
Und glaube mir, falls wirklich echt,
so passen jetzt und immer
Trophäen ausgestopft nicht schlecht
in jedes Speisezimmer.
Gonzalo de Braganza |
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