|
Die FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin meint zu wissen, warum immer mehr Bürger der EU ablehnend gegenüberstehen. In der "Welt am Sonntag" vom 12. März schreibt sie:
"In den vergangenen Jahren wurden mehr und mehr Kompetenzen auf die Institutionen der EU übertragen, ohne daß sie gleichzeitig demokratischer wurde. Würde die EU selbst einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union stellen, würde er abgelehnt. Begründung: keine Demokratie."
Die deutsch-türkische Autorin Necla Kelek hält im "Focus" vom 13. März ihren türkischen Landsleuten den Spiegel vors Gesicht:
"Die Bildungsmisere und die Kriminalstatistik (unter den Türken in Deutschland) beweisen doch, daß es große Mißstände gibt. Mich macht es wütend, daß die Mehrheit der Türken auch daran den Deutschen die Schuld zuweist. In ihren Augen hat das deutsche Schulsystem versagt, das wird ihnen von den türkischen Lobby-Verbänden eingetrichtert. Sie schaffen es nicht, die Verantwortung für ihr Leben hier in Deutschland zu übernehmen. Ich sage: Nicht die Deutschen haben die Türken ausgegrenzt, sondern sie sich selbst."
Die "Thüringische Landeszeitung" teilt den offiziell verbreiteten Optimismus zu den deutsch-polnischen Beziehungen nicht. Die Weimarer Zeitung (10. März) befürchtet statt dessen, daß Polens Präsident Lech Kaczynski weiter gegen Deutschland hetzen wird:
"Die Kaczynski-Partei hat im Wahlkampf viel versprochen - soziale Wohltaten vor allem. Diese Versprechen kann sie nicht einlösen, deshalb der außenpolitische Crashkurs, der aber leider nicht ohne Auswirkungen nach innen bleibt. Denn die Stimmung in Polen steht auf der Kippe. Es gab schon erste antideutsche Demonstrationen in Danzig."
Sozialer Wien-Tourismus
Der eine Ausflug fand nicht statt:
Genosse Gusenbauer
verbat sich Wahlkampfhilfe glatt,
und Schröder, der war sauer.
Die eS-Pe-Öh - obwohl s gelang,
den Helfer auszuladen -
blieb trotzdem dann am zweiten Rang.
Nun ja, war auch kein Schaden.
Für Gerhard kam beizeiten wohl
ein Trip nach Wien zustande -
daß Schüssel Schwarzer ist wie Kohl,
genierte nur am Rande.
Ein Staatsbesuch, ganz nebenbei,
belastet Steuerzahler
und nicht die Kasse der Partei,
ist folglich sozialer.
Am sozialsten aber war
die Vortragsreise neulich:
Vom Heuschreck siebzigtausend bar -
das nenne ich erfreulich!
Als Klassenkämpfer abkassiert
hat Schröder von den Reichen
und wie ein Robin Hood brilliert -
den Armen war s ein Zeichen.
Gonzalo de Braganza |
|