|
Der Passauer Politikprofessor Heinrich Oberreuter kritisiert im "Focus" vom 27. November die Haltung von CDU-Chefin Angela Merkel zum konservativen Gedankengut:
"Die Vorsitzende Merkel hat kein Interesse an den Traditionen der CDU. Die Wertebasis ist ihr wurscht."
Samuel P. Huntington, Autor von "Kampf der Kulturen", hegt im Interview mit der "Welt" vom 15. November Zweifel, ob die Türkei als Brücke zwischen westlicher und muslimischer Welt angesehen werden sollte:
"Ich würde das nicht sonderlich betonen. Die Türkei verfolgt ihre eigenen Interessen. Historisch gesehen hat sie große Teile der arabischen Welt erobert und die Araber haben Befreiungskriege gegen sie geführt ... Die Menschen ... erinnern sich daran."
Der Kommentator der "Netzeitung" erinnert daran, auf wessen Wunsch hin die deutschen Truppen ausgerechnet in den Norden Afghanistans kamen:
"Als vor drei Jahren der UN-Sicherheitsrat die Ausweitung des Isaf-Mandats auf das Gebiet außerhalb der Hauptstadt Kabul beschloß, waren es die Briten, welche die Deutschen baten, den Norden zu übernehmen - ,we take care of the south! "
Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erklärt seine erste Reaktion auf die Schlappe im ersten Wahlgang:
"Es war mir sofort klar, daß es nicht geklappt hat. Deshalb habe ich so lange gezögert."
Die neue Leitkultur
Europa brauche neuen Schub, empfehlen uns Gelehrte, sonst sei man bloß ein Christen-Klub der antiquierten Werte.
Doch gibt es derzeit ein Problem beim Wei-o-wei-Erweitern - man streitet gar, wer hat s mit wem, und spricht von Schei-o-Scheitern!
Drum sollte endlich Olli Rehn wie seinerzeit Verheugen die feine Lebensart verstehn: Erweitern heißt sich beugen!
Verärgert nicht den Erdogan, der will ja nur das Beste, vergönnt uns seinen Ramadan und alle Muselfeste.
Verschafft euch Rat bei Santa Claus, im Türkenland geboren, und schmeißt halt einfach Zypern raus - hat nix bei uns verloren.
Armenokaust? Vergeßt das ganz! Statt Leugnen zu bestrafen, beweist gelebte Toleranz von Wölfen und von Schafen.
So wird die neue Leitkultur uns allen wohl bekommen, denn sie ist transparent und pur, nicht liberal verschwommen.
Und ich, wie stets in weiter Sicht, geh heut noch was besorgen - ein Wörterbuch für mein Gedicht von über-übermorgen.
Gonzalo de Braganza |
|