|
Der französische Islamkenner Gilles Kepel rechnet in der Welt vom 2. Dezember mit dem holländischen Multikulturalismus ab:
"Die Holländer glaubten, ihr Multikulturalismus sei viel, viel besser, da er jedem erlaube, nach Gusto seine kulturelle Identität auszuleben. Meiner Ansicht nach ist Multikulturalismus aber nichts anderes als die strikt getrennte Entwicklung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Das holländische Wort dafür lautet: Apartheid."
Die russische Zeitung Kommersant vom 2. Dezember warnt Moskau davor, sich mit allen seinen Nachbarn zu überwerfen:
"Gestern haben wir uns von Georgien abgegrenzt. Heute schließen wir die Grenze mit Abchasien. Der Ukraine haben wir gedroht. Wenn wir so weitermachen, dann werden wir bald hinter einer sicheren Mauer sein. In der völligen Isolation."
Das Mindener Tageblatt vom 6. Dezember hat Verständnis für das unsichere Erscheinungsbild der Union:
"Noch im Vorjahr war die Vorsitzende auf dem Parteitag als heilige Angela der Reformentschlossenheit jubelumtost. Inzwischen wird die Bangigkeit des Wahlpublikums vor allzu viel Veränderung am kuscheligen Wohlfahrtsstaat alter Prägung immer unübersehbarer. Der Kanzler und seine Partei sind für ihre zaghaften Renovierungsversuche in nie geahnte Abgründe des Sympathieentzugs gestürzt worden. Da überlegt es sich jede Oppositonsformation mit Volksparteianspruch dreimal, ob man sich mit dem Versprechen noch größerer Grausamkeiten wirklich beliebter macht."
Kristina Köhler, CDU-Bundestagsabgeordnete, stellte in der Parlamentsdebatte zum Thema "Islamismus" klar:
"Die Beachtung der Menschenrechte ist eine Mindestanforderung an jeden, der in unserem Land leben möchte."
Angela Merkel, CDU-Chefin, und Edmund Stoiber, CSU-Chef, richteten einen gemeinsamen Appell an Bundeskanzler Gerhard Schröder hinsichtlich eines möglichen Türkei-Beitritts zur EU:
"Wir appellieren an Sie, sich bei den jetzt laufenden Abstimmungen für die Idee der privilegierten Partnerschaft und gegen jeglichen Beitrittsautomatismus einzusetzen."
Schröders Regierungssprecher Béla Anda machte indes deutlich, daß die Bundesregierung weiterhin auf dem Kurs in Richtung Vollmitgliedschaft der Türkei bleiben will:
"Die Bundesregierung hat nicht die Absicht, ihre Politik zu ändern."
GePISAckt
Wenn PISA piesackt schauderbar,
dann forschen die Gelehrten,
warum wohl Finnland besser war -
doch falsch sind ihre Fährten.
Denn keiner merkt, was trivial:
Es ist das Volk im Norden
- die werte Lehrerschaft zumal -
nie umerzogen worden!
Zum andern sind nicht viele dort,
die keine Finnen wären.
Drum läßt es sich in Heim und Hort
und Schule trefflich lehren.
Doch wo man Kraut und Rüben mischt,
da ist der Durchschnitt schlechter!
Zum Hohne wird uns aufgetischt,
das Mischen sei gerechter ...
Gonzalo de Braganza
|
|