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"Unter all den trüben Botschaften gibt es ja eine gute: Der Februar ist der kürzeste Monat"
Joschka Fischer (Grüne), Außenminister, über den einmonatigen deutschen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat und die dort befürchteten Peinlichkeiten wegen Kanzler Schröders verfahrener Außenpolitik
"Den acht Staatsmännern werden weitere folgen. Am Ende wird Deutschland ganz allein dastehen. Sollte es zu einem Krieg kommen, wird auch Frankreich sich daran beteiligen."
Wolfgang Schäuble (CDU)
"Wir halten uns alle Optionen offen. ... Wir schließen ein militärisches Vorgehen nicht aus."
Michèle Alliot-Marie, Verteidigungsministerin von Frankreich
"Die Aussagen Schröders fielen während des Wahlkampfs. Nach den Landtagswahlen wird er seine kompromißlose Haltung ändern. Wir wissen, daß Schröder sich bewegen kann, wenn er will. Er hat den USA bereits die Überflugrechte gewährt. Wie will er seinen Landsleuten erklären, daß er diese Rechte gewährt, gleichzeitig aber gegen den Einsatz im Sicherheitsrat stimmt?"
François Heisbourg, Berater des französischen Außenministers, im Focus vom 3. Februar
"Auch der Befreiungsschlag mit der Kriegsangst hat bei den Wählenden nicht verfangen. Die Leute (in Hessen und Niedersachsen) haben der SPD diese billige Masche nicht abgenommen. Das spricht für sie."
Die Neue Zürcher Zeitung vom 3. Februar
"Niemand zweifelt daran, daß CDU und CSU heute nur dort Erfolge feiern können, wo die Sozialdemokraten sie ihnen schenken. Das Wahlergebnis ... ist aber auch eine letzte Warnung an das rot-grüne Tandem, nicht länger die unerläßlichen Reformen für ein Land zu verschleppen, wo es viereinhalb Millionen Arbeitslose gibt. Schröder hat in jedem Fall die Gewißheit gewonnen, daß der Weg der Ungewißheit nur zu mehr Desastern führt. Deutschland ist heute wegen seiner Unschlüssigkeit und Verzagtheit in sich wandelnden Zeiten das große kranke Land der EU. Vielleicht überzeugen so eindeutige Wahlergebnisse die Regierung davon, daß die Zukunft mehr Courage braucht."
Die spanische Tageszeitung El País vom 3. Februar
Iglo-Metamorphosen
Der Käpt n mit dem Silberbart
erschien uns lange Jahre smart,
und alle füllten wir den Bauch
nach altgewohntem
Stäbchen-Brauch.
Dann sagten Werbefritzen klar:
Getönt wird heute manches Haar,
drum braucht die Packung
für den Dorsch
ein neues Imätsch, jung und forsch!
Ihr Strahle-Käpt n, sportlich fit,
erwies sich aber nicht als Hit,
weshalb erneut zu Ehren kam
ein Alter, weder gries noch gram.
Mir schwant, daß dies als
Gleichnis steht:
Der Rentner, früher oft geschmäht,
ernährt jetzt Kind und Enkelkind,
die sämtlich ohne Arbeit sind ...
Gonzalo de Braganza |
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