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Der Leiter der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, wundert sich im Focus vom 9. Mai über Gedächtnislücken hinsichtlich des Zweiten Weltkriegs:

"Viele haben vergessen, daß Stalin durchaus eine Mitverantwortung für Ausbruch und Verlauf des Krieges hatte. Polen wurde 1939 von zwei Seiten angegriffen: von Deutschland und von der Sowjetunion."

 

Auch der ehemalige litauische Staatspräsident Vytautas Landsbergis versteht die Einseitigkeit der heutigen Geschichts
betrachtung nicht. Der Jungen Freiheit vom 6. Mai sagte er:

"In Moskau soll die Befreiung Europas von Nazi-Deutschland durch die Rote Armee gefeiert werden. Dabei war Rußland - in Gestalt der Roten Armee - selbst Verursacher dieses Krieges."

 

Die Zerstörung des Goethe-Instituts in der togolesischen Hauptstadt Lome bringt den Autor und Afrika-Kenner Hans Christoph Buch zu einer ernüchternden Erkenntnis, die auch in Bezug auf andere Länder wie etwa den Irak wenig Hoffnung stiftet. In der Frankfurter Allgemeinen vom 3. Mai schreibt er:

"Das Beispiel Togo bestätigt die deprimierende Einsicht, daß eine gescheiterte Demokratisierung schlimmer als gar keine ist - weil sie latente Gewaltpotentiale zum Ausbruch bringt."

 

Der Trierische Volksfreund vom 3. Mai befaßt sich mit Joschka Fischers ungleichem Umgang mit dem Atomwaffensperrvertrag:

"Joschka Fischer mag kein Lügner sein, ein Heuchler ist er allemal. Vor der Uno in New York fordert er nukleare Abrüstung und übergeht, daß Deutschlands amerikanischer Bündnispartner eifrig an einer neuen Generation von Nuklear-Waffen arbeitet. Er warnt Iran und Nordkorea davor, ihre atomaren Ambitionen weiter zu verfolgen, und verschweigt, daß Deutschland der heimlichen Atommacht Israel mit modernsten U-Booten zur atomaren Zweitschlagsfähigkeit verhilft."

 

Locusta diffamatoria germanica

Wenn derart knapp vorm Höhepunkt

der Buß- und Mahngeschäfte

ein Tiervergleich dazwischenfunkt,

dann strömen Gallensäfte!

Der Tier-mit-Mensch-Vergleich empört

zwar nicht einmal Vier Pfoten,

hingegen andre, die das stört,

und die sind auch Zeloten:

Denn Wolffsohn will kein Schafssohn sein

mit Phrasen, kuschelweichen,

und heizt dem Münte tüchtig ein

fürs Mensch-mit-Tier-Vergleichen.

Doch kann Kritik am Tiervergleich

just Robbe nicht ertragen,

und ähnlich liegt der Wolffsohn-Streich

dem Onkel Struck im Magen.

Wenn drauf der Korn die Pauke schlägt,

ist s immerhin plausibel:

Daß Korn den Heuschreck nicht verträgt,

erzählt sogar die Bibel.

Das Buch erwähnt auch Joseph - ihn,

der in Getreide machte,

per sieben Jahre auf Termin!

War s das, was Münte dachte?

Nur sitzt bei Korn und Wolffsohn klar

das Mißverständnis tiefer:

Der Heuschreck ist ein Schädling zwar,

jedoch kein Ungeziefer.

Und Christen müssen streng nach Brauch

- in ausgedünnten Reihen -

dem Schädling, weil ja Mitmensch auch,

den Schadenfraß verzeihen.

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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