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Was Sie wirklich denken

 
     
 
Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Regierungsberater Jeremy Rifkin sieht Europa in einer besseren Verfassung als weithin angenommen. Dem Wiener "Standard" (27. März) sagte er:

"Wenn man die Wirtschaft an der Kaufkraft mißt, dann ist die USA im Durchschnitt sicher reicher. Wenn man ... die Wirtschaft an ,europäischen Werten wie Lebensqualität
mißt, stehen die EU 15 (die EU-Mitlgieder bis zur jüngsten Erweiterung 2004) viel besser da als die USA. Ihr habt mehr Ärzte, lebt ein Jahr länger, obwohl ihr viel mehr raucht, ihr habt eine viel geringere Kindersterblichkeitsrate, weil ihr einfach weniger Armut habt."

 

Dem ARD-Magazin "Kontraste" (23. März) offenbarte die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke (Linke/PDS) ihre Auffasung von Menschenrechten. Ein Ausschnitt des Gesprächs:

"Kontraste: Würden Sie sagen, daß es auf Kuba Menschenrechtsverletzungen gibt?

Jelpke: Ich würde sagen, daß es auf Kuba vor allem Menschenrechte gibt, die eingehalten werden ...

Kontraste: Auf der anderen Seite werden doch auch Menschenrechte verletzt. Es gibt ja dort keine Meinungsfreiheit, keine Pressefreiheit und es gibt politische Gefangene.

Jelpke: Ja, aber ich finde das jetzt eine kleinkarierte Diskussion."

 

In der "Welt" vom 28. März schüttelt Ekkehard Fuhr den Kopf über die zahlreichen Medien, die in der geringen Wahlbeteiligung schon wieder eine "Gefahr für die Demokratie" entdecken wollen:

"Vielleicht könnte das journalistische Wir einmal die Tonart ändern. Der deutsche Michel muß nicht dauernd geweckt werden. Er schläft nicht mehr als andere und ist ein ziemlich erfahrener Demokrat. Demagogen haben bei ihm keine Chance. Und wenn er das politische Angebot zum Kotzen findet, bleibt er zu Hause. Wo wäre er besser aufgehoben?"

 

"Focus"-Chefredakteur Helmut Markwort hat eine Idee, wie sich Kabarettisten retten können, wo Politik selbst immer mehr zur Satire verkommt:

"Ich garantiere jedem Kabarettisten einen Lacher für den Satz: Politiker sind ehrliche Leute."

 

Sanktionen

Wieder bastelt man in Brüssel

Sanktionen nach ner Wahl,

diesmal aber darf auch Schüssel

mitbehüten die Moral:

Lukaschenko, der muß büßen,

und als erste Option

wird ab jetzt man ihn nicht grüßen -

seht, das hat er jetzt davon!

Zweitens darf er nichts mehr kaufen

bei Mercedes und Dior -

wird er sich die Haare raufen,

stellt euch das nur plastisch vor.

Ein Boykott der Urlaubsorte

Minsk und Gomel, Pinsk und Brest

gibt dem Mann der üblen Sorte

schließlich den verdienten Rest!

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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