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Für Taufe bestraft
Ein italienischer Kapuzinerpater muß sich in der Türkei vor Gericht verantworten, weil er einen Türken getauft hat. Dies berichtet die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) in Berufung auf die katholische italienische Sonntagszeitung Avvenire vom 12. Januar. Ein Mitbruder des Kapuziners betonte gegenüber Avvenire, der Pater habe den 26jährigen auf dessen Ersuchen hin und nach angemessener Vorbereitungszeit getauft. Die türkisch en Behörden haben dem Geistlichen nach Bekanntwerden der Taufe bereits den Paß entzogen.
Unruhe in Prag
In letzter Minute verhinderte der Magistrat der böhmischen Hauptstadt Prag, daß am vergangenen Wochenende ein Fackelzug tschechischer Extremisten auch durch das jüdische Viertel der Moldaumetropole, die Josephstadt, ziehen konnte. Mehrere Dutzend teils vermummter Extremisten hatten mit der Parole "Tschechien den Tschechen" in der alten Residenzstadt demonstriert.
Gewalt in der Oper
Eine Welle der Gewalt erschüttert Wien. Schauplatz: die weltberühmte Staatsoper. Nach Angaben der Polizei prügelt sich dort neuerdings immer öfter das Publikum. Ein Platzanweiser, der das Gerangel unter Musikliebhabern schlichten wollte, landete gar mit Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Als Grund für die Eskalationen wird unsere hektische Zeit gehandelt: Die Gäste kommen immer später.
Miller blamiert
Ein von dem polnischen Oppositionellen und Gründer der Zeitung Gazeta Wyborcza, Adam Michnik, aufgedeckter Korruptionsskandal droht die Linksallianz von Polens Ministerpräsident Leszek Miller (Foto) ernsthaft zu gefährden. Ein Mittelsmann Millers, Lew Rywin, habe ihm, Michnik, angeboten, daß die linke Regierung ein umstrittenes neues Mediengesetz stoppen werde, wenn der Gazeta Wyborcza-Verlag "Agora" 16,7 Millionen Euro zahle und günstiger über Millers Politik berichte. Ex-Solidarnosc-Aktivist Michnik hat das Gespräch mit Rywin, der auch bei der Produktion des Filmes "Schindlers Liste" mitgewirkt hatte, aufgezeichnet. Teile der Unterredung wurden in der Gazeta Wyborcza abgedruckt und sorgen für heftige Diskussionen in Polen.
Viel gefährlicher
Unerwartet hat die Ex-Au-ßenministerin der USA, Madeleine Albright, die Irak-Politik von Präsident Bush kritisiert. Dem Focus sagte sie, Saddam sei bereits "festgenagelt", ein Krieg könne bloß die ganze Region in Brand setzen. Als viel gefährlicher stuft Albright Nordkorea ein, das bereits über primitive Atomwaffen und Mittelstreckenraketen verfüge. Die Bush-Regierung habe das wegen ihrer Irak-Fixierung vernachlässigt und zwei Jahre verlore |
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