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Die "Freie Universität Bozen" nimmt im Oktober diesen Jahres ihren Lehrbetrieb auf. Gegründet im Oktober vergangenen Jahres und auch Streitobjekt mit Nordtirol, das um die Stellung der Landesuniversität Innsbruck besorgt war, wird das Vorlesungsangebot zunächst zwei Bereiche umfassen. Angeboten wird ein Vollstudium für Wirtschaftswissenschaften mit den Studienrichtungen "International e Wirtschaft" und "Betriebswirtschaft"; darüber hinaus gibt es einen Vollstudiengang zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen im Rahmen der Fakultät für Bildungswissenschaften, die in Brixen wenige Kilometer von Bozen entfernt angesiedelt ist; weitere Studiengänge sind geplant. Beide Studien dauern vier Jahre, lediglich der ebenfalls angebotene Diplomstudiergang "Wirtschaft und Betriebsführung von Tourismusdiensten" dauert drei Jahre. Die Einschreibgebühr beträgt 1 050 000 Lire und ist in zwei Raten zu bezahlen.
Der Unterricht an der Freien Universität Bozen erfolgt in deutscher, italienischer und englischer Sprache. Vorlesungen und Prüfungen werden in der jeweiligen Sprache der Professoren und Dozenten abgehalten. Einzige Ausnahme bildet die Fakultät für Bildungswissenschaften, die für deutsche, italienische und ladinische Studenten getrennte Ausbildungsbereiche anbietet. Abgesehen von der üblichen Infrastruktur (Bibliothek, Hörsäle, Mensa etc.) steht in Bozen den Studenten zur Verbesserung ihrer Sprachkenntnisse auch ein eigenes Sprachzentrum zur Verfügung. Geboten werden Sprachkurse, aber auch die Möglichkeit des Selbststudiums in einem Sprachlabor. Vor allem an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ist der Lehrkörper in hohem Maße international besetzt, wobei auch eine enge personelle Verbindung zwischen Lehrenden aus Deutschland und Österreich zu beobachten ist. So sind neben Italienern und einem englischen Professor auch Professoren aus Innsbruck und Ingolstadt vertreten. Der Rektor der neuen Universität, Alfred Steinherr (54), ist ein gebürtiger Münchner und international renommierter Ökonom. Steinherr ist derzeit Generaldirektor und Chefökonom der Wirtschafts- und Informationsabteilung bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg. Neben Deutsch, Englisch und Französisch spricht er Italienisch, Spanisch und auch Chinesisch. Seine akademische Laufbahn startete Steinherr an der "Universite Catholique de Louvain", wo er 1981 ordentlicher Professor für internationalen Handel und Finanzwesen wurde. Darüber hinaus absolvierte er Lehraufträge an einer Reihe von Hochschulen, unter anderem in Schanghai, Peking und Bangkok. Als Finanz- und Wirtschaftsberater war er für Verschiedene Institutionen in zahlreichen Ländern insbesondere der Dritten Welt unterwegs.
Zu den Zielgebieten der Universität Bozen zählen vor allem Nordtirol, Bayern, Westösterreich, Norditalien und die Schweiz. Für die Studienrichtung "Internationale Wirtschaft" soll vorerst mit maximal 100 Studenten begonnen werden. Beim Aufnahmeverfahren sollen Allgemeinbildung und Sprachkenntnisse überprüft werden.
Auskünfte über das Studium an der "Freien Universität Bozen" sind erhältlich unter: 0039 0471 315 315, Mustergasse 4, 39100 Bozen, Südtirol, Italien (e-mail: student.secretary@unibz.it) AvA
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