|
In diesem Jahr jährte sich nach jenen dramatischen Tagen im Baltikum im August 1991 zum 15. Male die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland sowie Litauen, Lettland und Estland. Aus diesem Anlaß hatte der Honorarkonsul der Republik Litauen in Baden-Württemberg, Professor Dr. Wolfgang Freiherr v. Stetten, zu einer Feier auf den Stammsitz seiner Familie Schloß Stetten nach Künzelsau eingeladen. Neben den Rednern Altbundespräsident Professor Dr. Roman Herzog und dem ehemaligen Staatspräsidenten von Litauen Professor Dr. Vitautas Landsbergis war eine große Zahl Gäste aus Deutschland und den drei baltischen Staaten eingeladen. Eine der geladenen Gruppen waren die ostdeutschen Wolfskinder. 40 der in Litauen noch lebenden etwa 100 bis 120 Wolfskinder begaben sich mit einem Bus gemeinsam auf die lange Reise.
Freiherr von Stetten, ehemals Vorsitzender der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe, war Anfang / Mitte der 90er Jahre auf die Wolfskinder in Litauen aufmerksam geworden. Er hielt Kontakt zu ihnen und half vielen von ihnen bei der Erlangung eines deutschen Passes, kümmerte sich um manche ihrer persönlichen Dinge und sammelte Spenden, hauptsächlich über die Rotarier-Clubs Deutschland, die nach der Aufnahme Litauens in die Europäische Union allerdings wie das Deutsche Rote Kreuz ihre Hilfe einstellten.
Freiherr von Stetten hatte in Künzelsau einen besonderen Wiedersehensabend für die Wolfskinder mit einer schönen Feierstunde eingeplant. Nach den Feierlichkeiten in Künzelsau schloß sich für die Wolfskinder noch eine Stadtbesichtigung von Berlin und Dresden an. Müde nach der langen Reise, aber dankbar und erlebniserfüllt nahmen sie in Litauen ihr Alltagsleben wieder auf. |
|