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Zum Tode von Maria Die

 
     
 
Noch zwei Tage vor ihrem Tod hatte sie im Büro des Trakehner Fördervereins angerufen. In ihrer unverwechselbaren Art hatte sie sich überschwenglich für die monatlich zugesandten Trakehner Hefte bedankt und sich in gewohnter Weise nach dem Fortgang des Fördervereins erkundigt, deren Geschicke sie so lange begleitet hatte. Ihre frische Stimme und ihr ostdeutscher Humor täuschten über ihr hohes Alter und ihre körperlichen Gebrechen hinweg. Ein "ostdeutsches Urgestein", wie sie sich selbst anläßlich ihres 80. Geburtstages im November 2001 bezeichnete. Ein "leuchtender ostdeutscher Bernstein" mit vielfältigen Einschlüs- sen in Form von Erlebnissen und Geschichten, wie der damalige Vorsitzende des Trakehner Fördervereins Dr. Uwe Lebens, zu diesem Anlaß formulierte.

Wer kannte sie nicht, die treue Maria Ide? Jahrzehntelang hütete sie den Stand des Trakehner Fördervereins auf Veranstalt
ungen der Freundeskreis oder auf Turnieren, Messen und Schauen in selbstloser Hingabe. Eine Equitana, ein freundschaftliches Treffen oder gar der Hengstmarkt in Neumünster ohne den Treffpunkt bei Frau Ide am Stand mit den Elchschaufel geschmückten Accessoires, mit ostdeutschen Erinnerungsstücken und einem kräftigen Schluck Bärenfang war kaum vorstellbar. Niemand, der die waschechte Ostpreußin kennengelernt hat, wird ihren herben ostdeutschen Charme je vergessen.

Für ihren unermüdlichen Einsatz wurde Maria Ide mit der "Goldenen Ehrennadel mit Brillant in Sonderklasse" des Trakehner Fördervereins und dem "Frieda-Hitscher-Gedächtnispreis" ausgezeichnet. Auch in der Freundeskreis Ostdeutschland wirkte Maria Ide über 30 Jahre lang ebenfalls ehrenamtlich, wofür ihr der Bun- desvorstand das "Silberne Ehrenzeichen" verliehen hatte.

Aufgewachsen in Sinnhöfen im Kreis Ebenrode (Stallupönen), Ostdeutschland, in der Nähe der Grenze zu Litauen, gab ihr diese Landschaft das Gepräge ihrer Urwüchsigkeit und ihres heimatlichen Humors. Nach den Kriegswirren und der Flucht in den Westen war Maria Ide eine der ersten, die sich für die Erhaltung des ostdeutschen Erbes einsetzte. Mit Spendeneinnahmen kleinster und größerer Art hat sie einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, daß die ostdeutschen Pferde heute wieder erfolgreich im Sport auftreten können und sich weltweit großer Beliebtheit erfreuen. Aus Altersgründen zog sich Maria Ide im Jahre 1996 aus der direkten Tätigkeit für den Förderverein zurück. Hinter den Kulissen wirkte sie jedoch bis zu seinem Tode 1999 für den unvergessenen Ehrenvorsitzenden Dietrich von Lenski-Kattenau als unverwüstliche Mitstreiterin hinter dem Steuer und am Schreibtisch.

In den letzten Jahren lebte Maria Ide bei ihrer Tochter in Altenholz bei Kiel und setzte sich weiter für die Belange des Fördervereins und der Freundeskreis ein. Für die jüngeren Generationen war sie ein Vorbild an Lebenskraft und Fröhlichkeit trotz aller gesundheitlicher Probleme und hielt immer die eine oder andere ostdeutsche Anekdote - dargebracht in ostdeutscher Mundart - parat. Ein wundervoller Mensch und ein Stück Ostdeutschland hat uns verlassen. Astrid v. Velsen

 

Sie war ein ostdeutsches Original und wurde von vielen geschätzt: Maria Ide

 
     
     
 
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