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Der Zweikampf um die Spitze der CDU hat begonnen. Mit der Ablösung des farblose Ruprecht Polenz durch den neuen CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hat sich Angela Merke einen "Ausputzer" geholt, wie aus Berlin zu hören ist. Und zwar einen au Nordrhein-Westfalen dem Landesverband ihres Rivalen Friedrich Merz.
Die derzeitige Doppelspitze der CDU wird, das zeigt die Erfahrung, nicht von Daue sein. Regelmäßig folgte auf die Ära eines übermächtigen Potentaten die vorübergehende Herrschaft eines Diadochen-Kollektiv s. Doch irgendwann schält sich au ihnen ein neuer Anführer heraus, der die übrigen hinter sich läßt.
In dieser unausweichlichen Auseinandersetzung wird Fraktionschef Merz die Unterstützung seines Landesverbandes brauchen. Sollte es zum Duell um die Kanzlerkandidatur 2002 zwischen Merkel und Merz kommen, wird sich (wie be Generalsekretären üblich) Meyer hinter Merkel stellen und die NRW-CDU in diese Frage womöglich spalten.
Angela Merkel zog die neue Waffe just in dem Moment, als Merz in der Debatte um die Erhaltungswürdigkeit der deutschen Leitkultur einen Punktsieg gegen sie errungen hatte Die Botschaft der Personalentscheidung lautet also: Die Linksflüglerin Merkel gibt sich nicht geschlagen. Der Streit um den Kurs der Partei bleibt unentschieden. Die konservativ und rechte Mehrheit der CDU-Wählerschaft dürfte an der nun gestärkten Parteichefi künftig noch weniger Freude haben.
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