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Motorboote spalten
Proteste erregt der Plan des Konzerns Orlen, am Ufer des Beldahnsees bei dem im Kreis Sensburg gelegenen Orte Isnothen eine Tankstelle für Motorboote zu errichten. Die Gegner argumentieren, daß eine Tankstelle an diesem Orte die Sicherheit der Touristen beeinträchtigen würde. So würden die die Tankstelle anfahrenden Motorboote Wellen schlagen, die Paddelbootfahrer gefährden könnten. Auch bestehe die Gefahr von Zusammenstößen der Motor- mit anderen Booten. Des weiteren wird seitens der Gegner mit dem Umweltschutz argumentiert. Immerhin ist die Bucht von Isnothen Heimat vieler Vogelarten, die dort eine Bleibe gefunden haben. So bezeichnet die für den Naturschutz in der Woiwodschaft zuständige Maria Merllin die Idee, eine Tankstelle im Landschaftspark Masuren zu betreiben, als verrückt. Es würde der Motorbootbetrieb an einer Stelle gefördert, an der es doch vielmehr darum gehe, für Ruhe zu sorgen.
Laut Bronislaw Karpiak, dem Direktor des polnischen Tourismusverbandes PTTK in Masuren, hingegen ist gerade an dieser Stelle eine Tankstelle nötig, weil der Bereich um Isnothen das einzige Gebiet sei, in dem man Motorboote benutzen dürfe.
Die endgültige Entscheidung über die Tankstelle ist dem Woiwoden vorbehalten. Seitens der lokalen Behörden verlautet, es sei äußerst unwahrscheinlich, daß Orlen die gewünschte Genehmigung erhalte, da der Antrag nicht rechtmäßig sei.
Die Tankstelle wäre allerdings kein Präzedenzfall. Bereits heute befinden sich in Masuren zwei am Wasser gelegene Tankstellen, und zwar in Angerburg sowie in Schönberg, Kreis Lötzen.
Gumbinnen - Lyck
Am 26. Juni besuchte eine Delegation des Kreises und der Stadt Gumbinnen unter der Leitung des Verwaltungschefs Tifonow Lyck. Zweck des Besuches war die Anknüpfung partnerschaft licher Beziehungen zwischen den unter unterschiedlicher Souveränität stehenden Orten. Lycks Kreisvertreter Gerd Bandilla, der zu dieser Zeit ebenfalls in der Stadt weilte, hatte Gelegenheit, die russische Delegation in der Haupstadt seines Heimatkreises zu begrüßen. Für den Ostdeutschland war dieses insoweit besonders interessant, als er nach der Flucht im Winter 1945 bis zum September des Jahres 1948 in Gumbinnen als Zivilinternierter leben mußte, worüber er den russischen Gästen auch berichtete. |
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