|
Das erste Fenster des neu erstehenden Berliner Stadtschlosses ist fertig. Es wurde jetzt in Berlin von Wilhelm von Boddien, dem Vorsitzenden des "Fördervereins Berliner Schloß", und den Schloßbefürwortern, unter ihnen der Architekt des Musterteils, Rupert Stuhlemmer, der Öffentlichkeit vorgestellt. Zur Wiedererrichtung des Schlosses ist diese Woche eine Kooperation zwischen dem Förderverein und der "Stiftung Preußischer Kulturbesitz " beschlossen worden. Die damit entstandene Koalition soll dem Projekt "Humboldt-Forum" gutes Arbeiten ermöglichen, das seinen Platz im neu aufgebauten Barockschloß finden soll.
Bei der Präsentation der Planungen für das Stadtschloß wird, wie schon am Potsdamer Platz, der Bürger informiert und ihm alles anschaulich dargestellt werden, vom Grundriß bis zum Aufbau. Aus diesem Grund wird im Frühjahr 2004 auf dem Schloßplatz eine zweigeschossige Info-Box mit 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche für das Projekt vorgestellt.
Im Erdgeschoß des Baues, der bis zur Fertigstellung des Schlosses stehen bleiben soll, ist eine Bildhauerwerkstatt vorgesehen, in der Steinmetze einzelne Fassadenteile her- stellen und auch Teile des zerstörten Barockbaus zu sehen sind. Die "Stiftung Preußischer Kulturbesitz", die Hauptnutzer des Gebäudes sein wird, will bereits jetzt herausragende Kunstschätze aus China, Japan und Indien aus ihrer Sammlung präsentieren.
Von der Terrasse des Ausstellungsbaues haben die Besucher und Interessenten an dem Wiederaufbau dann einen guten Blick auf Museumsinsel und in das Herz Berlins, so der Generaldirektor der Staatlichen Museen, Peter-Klaus Schuster. Der Bürger könne den Wiederaufbau und den Fortgang der Rekonstruktion und dessen Einbettung in das Stadtensemble beobachten und miterleben. Vage ist jedoch immer noch die Haltung der Politiker zu dem Projekt. Diese würden ihre Ansicht sehr von der Medienlage und Unterstützung durch die Bürger abhängig machen, sagte Boddien.
Nur über eine breite Öffentlichkeit und Information ist umfassende Unterstützung des Vorhabens gewährleistet und könne eine Bürgerbewegung "Pro Stadtschloß" entstehen, so auch der Präsident der Stiftung, Klaus-Dieter Lehmann. Es werden für die Rekonstruktion der Fassade rund 80 Millionen Euro benötigt. Aus diesem Grund hat der Verein zur Schloßförderung eine Homepage eingerichtet, auf der jeder Spender einen Teil der Barockfassade unmittelbar fördern kann. Er erscheint dann, nach Eingang der Spende, als Förderer mit seinem Namen für den Teil des Schlosses, den er gesponsert hat. Kooperation: Wilhelm von Boddien (links),Vorsitzender des Vereins der Förderer des Wiederaufbaus des Berliner Stadtschlosses, kooperiert jetzt auch mit der "Stiftung Preußischer Kulturbesitz". Im Hintergrund ist das erste fertige Fenster für den Neuaufbau zu sehen |
|