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Abenteuer-Reise

 
     
 
Am Stammtisch im Deutschen Haus wurde die Frage von Claus Jacobi aus der Bildzeitung vorgelesen: "Ob es wohl auch nur ein einziges Volk auf Erden gibt, das die Mark freiwillig für den Euro aufgeben würde?" Auch Jacobis Antwort, die lautete: "Ja (die Deutschen)", wurde zum besten gegeben.

Der Stammtisch meinte dazu allerdings, wer den Schaden hat, müsse für Hohn und Spott nicht sorgen. Schließlich seien die Deutschen offiziell überhaupt nicht gefragt worden. Vielmehr habe sie eine übermächtige Euro-Koalition aus Banken
, Großindustrie, Medien und Parteien über den Tisch gezogen. Allerdings: Wo immer sich kommerzielle Meinungsforscher der Frage angenommen hätten, seien zwei Drittel bis drei Viertel der Deutschen gegen die Aufgabe ihrer D-Mark gewesen. Noch heute hätten 72 Prozent der Deutschen in den Euro "geringes" oder "gar kein Vertrauen". Millionenschwere Werbekampagnen, an denen gut verdient werden kann, haben bisher daran nichts geändert.

So wird Mitte Juni ein trauriger letzter Geburtstag einer lebendigen D-Mark begangen. Schon ein gutes halbes Jahr später wird sie nicht mehr sein. Was bleibt, ist die Erinnerung an 53 Jahre einer Erfolgswährung, die mit dem Namen Ludwig Erhards verbunden bleiben wird. Nur ein gutes Jahrzehnt durften die Deutschen zwischen Rügen und Thüringer Wald an ihr teilhaben, nachdem sie nachdrücklich Volkes Willen formuliert hatten: "Wenn die DM nicht zu uns kommt, gehen wir zu ihr."

"Von Erhard ist sie gekommen, Kohl hat sie uns genommen", reimte ein nachdenklicher Stammtisch, der sich über Volkeswille und die real existierende Demokratie in unserem Land so seine Gedanken machte.

 
     
     
 
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