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Breslau - Die katholische „Gemeinschaft des Bruders Albert“, die sich insbesondere für Obdachlose einsetzt, hat in Breslau zusammen mit der Caritas den ungewöhnlichen Aufruf gestartet, den Bettlern auf den Straßen der Stadt keine Almosen mehr zu geben. Die Aktion wurde in allen örtlichen Zeitungen, im Lokalfernsehen und auf zahlreichen Plakaten bekannt- gemacht und mit Unterstützung des kommunalen Sozialamtes und einer Soziologe ngruppe der Universität durchgeführt. Die Albertsbrüder hatten zuvor gemeinsam mit freiwilligen Helfern wochenlang versucht, alle Bettler in der 650 000 Einwohner zählenden schlesischen Metropole zu erfassen. Hinsichtlich der ermittelten rund 400 Personen stellte sich heraus, daß praktisch alle von ihnen nicht aus Hunger und Armut betteln gingen. Entweder handelte es sich um obdachlose Alkoholiker und Rauschgiftsüchtige, um Zigeuner oder um andere „Berufs-bettler“, die mit ihren Leidensgeschichten mehr Geld verdienten, als es für sie in normalen Berufen möglich wäre.
Räumungsarbeiten
Neusatz/Budapest - Der Donauabschnitt um die nordserbische Stadt Neusatz (Novi Sad) ist seit kurzem wieder eingeschränkt befahrbar. Nachdem dort während des NATO-Krieges gegen Jugoslawien im Frühjahr 1999 drei Brücken durch Bombentreffer zerstört wurden und den Schiffsverkehr blockierten, ist seit kurzem eine provisorische fünf Kilometer lange, 80 Meter breite und mindestens 2,5 Meter tiefe Fahrrinne freigegeben. Dies teilte die internationale Donaukommission am 29. November auf einer Pressekonferenz in Budapest mit. Der vollständige Abschluß der Räumungsarbeiten, die zu 85 Prozent die EU bezahlt, ist für Mitte 2002 geplant.
Miese Statistiken
Oppeln - Im landesweiten Vergleich der Pro-Kopf-Einkommen in der Republik Polen liegt der von vielen Deutschen bewohnte Bezirk Oppeln zur Zeit an zehnter Stelle unter den 16 Wojewodschaften. Nur die vier ganz im Osten gelegenen Verwaltungsregionen und das südliche Ostdeutschland stehen schlechter da. Angeführt wird die Rangliste von Masowien mit der Hauptstadt Warschau (über 600,- Zloty = ca. 360,- DM), gefolgt von Niederschlesien und „Schlesien“ (das östliche Oberschlesien). Noch schlechter sieht es für die Oppelner Region bei der Bewertung der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungsmöglichkeiten aus. Weit abgeschlagen hinter den Spitzenreitern Masowien, der Wojewodschaft Schlesien, Großpolen und Niederschlesien belegt Oppeln statistisch den vorletzten Platz.
Teileröffnung in Görlitz
Görlitz - Das Schlesische Museum in Görlitz wird am 15. Dezember teilweise der Öffentlichkeit übergeben. Nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten ist das „Haus zum Goldenen Baum“ als kleinerer der beiden Gebäudekomplexe am Untermarkt nunmehr fertig. Ab 18.00 Uhr findet ein Museumsfest statt, und Besucher können in einer Ausstellung mit dem Titel „Auf der Suche nach Schlesien“ die wichtigsten Exponate besichtigen und sich anhand einer Vorschau über die geplante Dauerausstellung im nahe gelegenen Schönhof informieren. Die Restaurierung dieses 1526 erbauten ältesten deutschen Renaissancehauses soll allerdings noch bis 2005 dauern. Gemäß der im letzten Jahr von der Bundesregierung verabschiedeten „Konzeption zur Erforschung und Präsentation deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa“ wird das neue Museum in der Neißestadt zur zentralen musealen Einrichtung für Schlesien ausgebaut.
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