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Die Vogelgrippe ist da, und mit ihr ist auch das altbekannte Vokabular der Panikmacher und Reichsbedenkenträger wieder da: In "Extras" und "Specials" verkünden sie mit bebender Stimme, wer was "nicht ausschließen kann", für "denkbar" oder "möglich" hält, "befürchtet" - oder, so erweckt es manchmal den Eindruck, sehnsüchtig herbeizureden sucht.
Darin haben wir in Deutschland ja Übung: in fiktiven Katastrophen schwelgen, vor dem GAU zittern und diesen, in Unkenntnis der Bedeutung, auch noch zum Super-GAU steigern (Größter Anzunehmender Unfall, sprachlich also überhaupt nicht zu steigern).
Weltweit sind seit Auftreten der Vogelgrippe weniger als 100 Menschen daran gestorben, also nicht einmal so viele, wie allein in Deutschland durchschnittlich in vier Stunden an Herz- und Kreislauf erkrankungen umkommen.
Es ist richtig, mit allen Mitteln ein Übergreifen von Wild- auf Nutztiere sowie eine - theoretisch mögliche - Infektion von Menschen zu verhindern. Aber zu Panikmache, als ob demnächst ganze Völkerschaften dahingerafft würden, besteht kein Anlaß. Weder für politische Ideologen, die das Geschäft mit der Angst betreiben, um auf sich aufmerksam zu machen, noch für Katastrophengewinnler, die den verängstigten Menschen untaugliche Impfmittel oder gar simples Sprudelwasser als "Virenkiller" verkaufen wollen. Juliane Meier |
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