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Arbeiten von Rüdiger Bergmann in Düsseldorf

 
     
 
Sand und Wasser haben es dem 1942 in Marienwerder an der Liebe geborenen Rüdiger Bergmann angetan. Den Sand trägt er auf die Leinwand auf und formt ihn nach seinen Vorstellungen. Vorher allerdings hat er ihn mit Pigmenten und Oxyden eingefärbt. Zahlen und geometrische Formen wählt er als Motive, aber auch Themen aus der Mythologie der in Westafrika lebenden Völker. Felsmalereien und Gravuren in Namibia
und Algerien regten ihn zu weiteren Arbeiten an.

Das Element Wasser, sozusagen ein Gegenpol zu dem Sand, hat den begeisterten Sporttaucher Bergmann, der in Wesseling am Rhein lebt, schon zu Beginn der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu einer besonderen Kunst angeregt: Submarine Art. Wasser fasziniert den Künstler und den Menschen Bergmann gleichermaßen, nicht zuletzt auch deshalb, weil alles Leben seinen Ursprung im Wasser hat. "Für mich ist die Arbeit unter Wasser kein Gag, sondern eine Notwendigkeit. Unter Wasser nimmt man den Raum bewußter auf", erläutert der Künstler, der bei Prof. A. Köster in Köln Malerei studierte, ein Praktikum an der Dombauhütte Köln absolvierte und an einem Bildhauersymposium in Querceta/Carrara teilnahm.

Rüdiger Bergmann taucht in tropischen Gewässern in sechs bis 20 Metern Tiefe. Wer einmal einen Unterwasserfilm gesehen hat oder gar selbst getaucht ist, der weiß, wie faszinierend die Welt dort unten ist. Wie schwerelos schweben die Pflanzen und Tiere durch das nasse Element; die Farben sind ungewöhnlich, das Licht gefiltert, oft nur diffus, die Strömung bestimmt die Bewegung. Etwa eineinhalb Stunden hält Rüdiger Bergmann sich dort unten auf. Mit Ölpastellfarben hält er auf einer speziell entwickelten Kunststoff-Folie das fest, was er dort unten sieht - Korallen, Muscheln, Meeresflora. Und das alles meist ohne künstliche Lichtquelle. Oft ist die Überraschung dann groß, sieht man die Bilder in ihrer Farbigkeit nach dem Auftauchen zum ersten Mal. Im Atelier werden die Unterwasser-Impressionen dann mit farbigem Karton hinterlegt und gerahmt.

Im Atelier entstehen aber auch weitere Bilder - meist in größeren Formaten. Die Dünungsbilder etwa, entstanden aus einer Zeichnung von sich im Rhythmus des Wassers bewegender Meeresflora. "Die dichten Reihen eng gesetzter Pinselstriche", so Gabriele Uelsberg vom Rheinischen Landesmuseum in Bonn, "die gleichsam über die Bildgrenzen hinausgreifen, die gleichförmig-ebenmäßigen sanften Bögen, die gedanklich beliebig erweiterbar sind, verleihen diesen Bildern eine übergreifende Struktur, sie öffnen sich zum Betrachter hin und lassen ihn gleichermaßen eintauchen. Hier wird das Erlebnis des völlig anderen Raums, wie es unter Wasser spürbar ist, zum Ausdruck gebracht und miterlebbar gemacht."

In jüngster Zeit hat Rüdiger Bergmann auch die Fotografie in seine künstlerische Arbeit mit einbezogen. Fotografierte Motive benutzt er als Hintergrund, über den er Körperformen - meist weibliche Akte - montiert; so entstehen transparente, märchenhaft anmutende Kunstwerke. - Eine Ausstellung im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus präsentiert noch bis zum 13. Juni Arbeiten des Rüdiger Bergmann, der in drei so verschiedenen und ungewöhnlichen Techniken zu Hause ist. O
 
     
     
 
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