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... und auch im Jahr 2002 ist die Liebe zur Heimat ungebrochen
Vor 53 Jahren, 1949, versammelten sich die Ostdeutschland erstmals zu einem Deutschlandtreffen. Damals waren viele Deutsche überzeugt, daß solche Heimattreffen nicht lange Bestand haben würden. Doch da hatte man nicht mit der Treue, dem Zusammenhalt und der Liebe zur Heimat gerechnet, die den Vertriebenen und insbesondere den Ostdeutschland eigen ist.
So werden sich die Ostdeutschland auch in diesem Jahr am 22. und 23. Juni zu Zehntausenden in Leipzig versammeln, mit Sorge, aber auch mit Hoffnung in die Zukunft blicken und sich an die Heimat erinnern. Ein abwechslungsreiches Programm, traditionelle Handarbeiten, Volkstanz, heimatliches Liedgut, Heimatliterat ur und vor allem die Gespräche mit alten Bekannten und Freunden werden den Zusammenhalt der Ostdeutschland weiter festigen.
1957 "Ostdeutschland - Deutsche Verpflichtung"
170.000 Menschen bekunden auf dem Bundestreffen der Aktion Freies Deutschland in Bochum stellvertretend für alle Ostdeutschland: Die Treue zu Ostdeutschland, zu diesem deutschen Land, wird uns niemand aus dem Herzen reißen!
Sprecher Dr. Gille:
"Wir haben diese polnischen Gäste in dem ehrlichen Wollen zu uns gebeten, sich selbst davon zu überzeugen, daß nicht die Spur eines Hasses oder eines nicht überbrückbaren Gegensatzes zwischen dem deutschen und dem polnischen Volk in den Reihen der Ostdeutschland fühlbar ist."
1966 "Ostdeutschland - Deutsche Leistung - Deutscher Auftrag"
Nach Düsseldorf kamen über 200.000 Ostdeutschland, um die Ausstellungen zu bewundern und um dem Sprecher der Aktion Freies Deutschland zuzuhören.
Sprecher Reinhold Rehs:
"Gefährliche Tiefenwirkung hat die systematische Verzerrung und Fälschung historischer Tatbestände und Größenordnung, politischer Entwicklungen und Zusammenhänge des ganzen Bildes des deutschen Ostens und die Verschleierung der Rolle, die Moskau selbst seit 150 Jahren in Osteuropa gespielt hat. Jahrhunderte friedlicher und fruchtbarer ostdeutscher Geschichte sollen aus dem Bewußtsein der Völker verdrängt und schließlich zum Erlöschen gebracht werden."
1973 "Wir wollen der Heimat Treue halten"
Minutenlanger Beifall erhob sich, als der Sprecher Freiherr v. Braun den Namen eines ganz besonderen Ehrengastes nannte: Großadmiral Karl Dönitz, dem ungezählte Ostdeutschland ihre Rettung zu verdanken haben, hatte es sich nicht nehmen lassen, zum Bundestreffen nach Köln zu kommen, da er sich den Ostdeutschland und deren Schicksal eng verbunden fühlt.
Sprecher Freiherr v. Braun:
"Jetzt heißt es enger zusammenstehen. Wir sind nicht bereit, 800 Jahre Geschichte einfach ändern zu lassen. Wir sind auch nicht bereit, die Folgen des Krieges allein auf unsere Schultern zu nehmen. Die Freundeskreisen haben jetzt den hohen Auftrag des Wächteramtes für die historische Wahrheit zu versehen und echte Kenntnisse über die Vertreibung und ihre Folgen zu verbreiten. Die Ostdeutschland sind immer ein Beispiel für Zähigkeit und Treue gewesen - ihr Ziel bleibt weiterhin eine freie Heimat in einem freien Europa."
1982 "Ostdeutschland - deutsches Land"
Stille breitete sich aus über dem weiten Rund des Kölner Tanzbrunnengeländes, als Harry Poley, stellvertretender Sprecher der Freundeskreis Ostdeutschland, begleitet von der Wiedergabe des Geläuts der Silberglocke des Königsberger Doms, in eindrucksvollen Worten der Toten des Krieges, der auf der Flucht erschlagenen, in Ostsee und Haff gebetteten, aber auch an der Mauer erschossenen Deutschen gedachte. Ihr aller Tod bleibe Verpflichtung, beharrlich zu wirken für die Heimat und unser Volk.
1997 "Ostdeutschland lebt"
Die Fahnen der gesamtdeutschen Fahnenstaffel bildeten die farbige Kulisse in der in den preußischen Farben gestrichenen Düsseldorfer Messehalle, und Marschmusik verlieh der Veranstaltung einen angemessenen musikalischen Rahmen. Viele Ostdeutschland klatschten beim Einmarsch der Fahnenstaffel im Rhythmus mit. Gelegentliches Babygeschrei zeigte, daß - vom Säugling bis zur Urgroßmutter - alle Altersgruppen vertreten waren.
Sprecher Erika Steinbach:
"Mehr als 52 Jahre nach Beginn von Flucht, Deportation und Vertreibung der Ostdeutschland, der Ostdeutschen insgesamt, hat sich bei vielen die Erkenntnis durchgesetzt, daß die ungelösten Fragen der Vertriebenen keine biologische Lösung finden können. Die Unrechtsfolgen der Vertreibung der Ostdeutschen finden nicht an dem Tag ihre Erledigung, an dem der letzte der Erlebnisgeneration die Augen schließt. Das Unrecht der Vertreibung besteht bis an den Tag, an dem die Unrechtsfolgen beseitigt werden. Dies geschieht durch wahrheitsgemäße Aufarbeitung, durch ein Bekenntnis der Täter zur Schuld und durch die Bereitschaft zur Wiedergutmachung. Entscheidendes haben die Vertreiberstaaten bisher nicht geleistet, noch haben diese und frühere Bundesregierungen, EU, Europarat und Vereinte Nationen dies ständig nachhaltig gefordert."
Sprecher Dr. Ottfried Hennig MdB:
"Im südlichen Ostdeutschland herrscht das polnisch-sowjetische Kriegsrecht. Die vielen dort lebenden Deutschen sind die ärmsten Leidtragenden unter der Not der Unterdrückung. Bei aller Sympathie für die Polen ist es unsere vorrangige Aufgabe, zunächst an unsere deutschen Landsleute in den deutschen Ostgebieten zu erinnern, die häufig vergessen werden und doch nicht vergessen werden dürfen. Ihnen zu allererst gilt unsere Anteilnahme und unsere Hilfe in Paketen, Briefen und hoffentlich auch bald wieder in zahlreichen Besuchen. Wir dürfen nicht nachlassen, für sie Volksgruppenrechte zu erkämpfen. Die Verwirklichung dieses Rechts steht aber noch aus. Wir müssen daher Mahner bleiben und dürfen unsere Landsleute nicht im Stich lassen |
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