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Auf geschwungenen Wegen

 
     
 
Eingebettet in eine stille Seen- und Waldlandschaft 100 Kilometer nordwestlich von Berlin liegt der 26 Hektar große Garten des Schlosses Rheinsberg. Er gehört zu den wenigen Gärten Deutschlands, in denen der Wandel vom Rokokogarten zum frühen Landschaftsgarten deutlich ablesbar und der somit ein eindrucksvoller Spiegel der Umbrüche des 18. Jahrhunderts ist.

1734 kam Rheinsberg als Geschenk an den Kronprinzen und späteren König Friedrich I
I. Grundlegend für Gestalt von Schloß und Garten war die kurze Zeit des Wirkens seines Architekten G. W. von Knobelsdorff zwischen 1737 und 1740. Der Umriß der Schloßinsel und die Hauptachse des Gartens mit dem in Sanssouci wiederholten charakteristischen Gartenportal sowie die lange Querachse entstanden in dieser Zeit.

1744 schenkte Friedrich das Schloß seinem Bruder Heinrich. Die unter seiner Leitung ab 1752 in dem halben Jahrhundert bis zu seinem Tode ausgeführten Erweiterungen und Umgestaltungen ließen ein über 300 Hektar großes Gartenreich mit Boberow-Park und Remusinsel entstehen. 1752 wurde der Boberow-Wald durch bis heute bestehende Schneisen zum Park geformt. Ab 1753 entstanden die Feldsteingrotte und das Heckentheater. 1762 wurden als bühnenartiger Prospekt für die Schloßinsel jenseits des Grienericksees die Erdterrassen angelegt, deren Mitte seit 1790 der Obelisk für unbesungene Helden des Siebenjährigen Krieges betont. Zu den 1772 im Umfeld der Erdterrassen angepflanzten Alleen, die sich als eindrucksvolles Zeugnis erhalten haben, zählt die hinter dem Obelisken beginnende, in Brandenburg einzigartige Perspektivallee. Seitlich von ihr sind zwei für Rheinsberg charakteristische Trauer- und Erinnerungsmäler mit ihren vom Prinzen verfaßten französischen Inschriften erhalten: die Katakombe und die Malesherbes-Säule. Prinz Heinrich wurde 1802 in seinem Garten in der von ihm dafür bestimmten Grabpyramide beigesetzt.

Von der Schloßinsel mit ihren Marmorstatuen und den erstmals 1769 geschaffenen und 1998 rekonstruierten Blumenkörben schweift der Blick von der Feldsteingrotte im Garten zu den Erdterrassen mit dem Obe-lisken und der Perspektivallee in die Weite des waldumkränzten Grienericksees. Von der Mitte des Südflügels des Schlosses geht die Hauptachse des Gartens über den Rhin in das von zwei Sphinxen bewachte, im Sommer mit 50 Zitrusbäumchen im Schachbrettmuster bestellte Orangerieparterre. Zuvor führt links ein geschwungener Weg zur Grabpyramide und zum Heckentheater. Rechts finden wir in einem Heckenrondell Urne und Büste des Prinzen August Wilhelm. Der Querachse des Gartens folgend gelangt man zu dem in der Mitte eines ellipsenförmigen Platzes stehenden Salon und weiter zum Heckenparterre, zur Feldstein-grotte und zur Egeriagrotte. Der Besuch des Obelisken mit dem einmaligen Blick zurück zum Schloß ist unverzichtbar.

Das Durchwandern der anschließenden Alleen erfordert Zeit, für die der Gartenkenner jedoch reich entschädigt wird. Der angebotene Gartenplan ist dafür zu empfehlen. spsg

Der Park ist von 6 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit für Besucher zugänglich.

Das Schloß ist vom 1. April bis 31. Oktober Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, letzter Einlaß 17 Uhr; vom 1. November bis 31. März Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr, letzte Führung 16 Uhr, Besichtigung nur mit Führ
 
     
     
 
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