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Er taucht ein in eine "Welt, wo Wirklichkeit und Magie eng beieinander liegen", und läßt die Betrachter seiner Bilder miterleben, was er sieht und fühlt. So sind denn auch seine Arbeiten keine naturgetreuen Schilderungen, vielmehr spiegeln sie "Eindrücke von innerlich Erlebtem" wider.
Archibald Bajorat wurde 1923 in Memel geboren und wuchs in Heydekrug auf, wo er auch zur Schule ging und am Herdergymnasium sein Abitur "baute". Nach Krieg und nach Entlassung aus der Gefangenschaft besuchte er die staatliche Werkkunstschule in Braunschweig, wo u. a. der Pommer Bruno Müller-Linow sein Lehrer war. Von 1954 bis 1959 war Bajorat als Hausgraphik er bei der AEG in Frankfurt/Main beschäftigt, bis er sich als freischaffender Künstler niederließ. Von 1960 bis 1966 ging er einem Lehrauftrag an der staatlichen Werkkunstschule in Mainz nach.
Seit mehr als 25 Jahren ist er auch in der künstlerischen Therapie nach der Waldorf-Pädagogik tätig. Gemeinsam mit seiner Frau Rutha veranstaltet er seit 1993 Seminare für Waldorf-Pädagogik in Litauen. Erst kürzlich fand in Oberursel, wo Bajorat heute lebt und arbeitet, eine Zusammenkunft von Freunden Litauens statt, die Bajorats Arbeit dort unterstützen und darauf hinwirken wollen, gezielter auf die Bedürfnisse der Einrichtungen in Litauen einzugehen, die nach der Waldorf-Pädagogik arbeiten.
Seit 1968 beschäftigt sich der Memeler auch eingehend mit dem finnischen Nationalepos "Kale-vala", dessen Themen sich in vielen Rohrfederzeichnungen, Holzstichen und Aquarellen niederschlugen; 1991 kam noch das estnische Epos "Kalevipoeg" dazu. Besuche in Finnland, in der memelländischen Heimat und auf der Kurischen Nehrung schlagen sich immer wieder in neuen Arbeiten nieder. So sind vom 8. April bis 28. Mai unter dem Titel "Impressionen aus Finnland und dem Baltikum" in der Michael-Kirche, Galerie im Gemeindeforum, Christian-Grüninger-Straße 11 (Öde) in 73035 Göppingen neue Aquarelle, Mischtechniken, Holzschnitte und Zeichnungen des rührigen Künstlers aus Memel zu sehen (Öffnungszeiten dienstags bis sonnabends 10 bis 12 Uhr, sonntags 11 bis 12 Uhr).
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