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Das "Deutsche Haus" will seinen Namen auch künftig beibehalten, wurde dem Stammtisch versichert, dessen Heimat es seit langen Jahren ist. Das sei keine Selbstverständlichkeit mehr, meinte der Stammtisch, angesichts der Abschaffung und Auflösung dessen, was in unserem Land "deutsch" heißt oder klingt.
Die Demontage des "Deutschen" habe "bizarre Züge" angenommen, stellte der Stammtisch fest. Scheiterte noch der Versuch Mehdorns, das "DB" der Deutschen Bahn als "Die Bahn" zu verstehen, kündigte Werner Seifert, Chef der Deutschen Börse AG, den Aktionären an, das Unternehmen brauche unbedingt einen neuen Namen, schließlich arbeite es international. Englisch klingender Sprachsalat, der schon die Internetseite der Deutschen Börse beherrscht, werde sich wohl künftig auch in deren Namen ausdrücken, meinte der Stammtisch. Ohne Anglizismen gehe es auch bei der Deutschen Bank nicht, die ihre kulturellen Aktivitäten als "Corporate Cultural Affairs" bezeichne. Aus starken "Wirtschaftskapitänen" seien eben anpasserische "Bosse" geworden, und die wirtschaftliche Lage sei entsprechend.
Da stehe der Staat nicht abseits: Daß eine Großveranstaltung der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Jugend des Landes unter dem Motto stehe: "NRW4You-YOU4NRW" löste am Stammtisch Kopfschütteln aus. "Fair play - fair life" und "YOUr Vision of the future" hießen dabei die Aktivitäten der Ministerien. "Aufgepumpten Quatsch" nannte das die taz, und der Stammtisch stimmte aus vollem Herzen zu - obwohl diese Zeitung nicht gerade sein Leib- und Magenblatt ist.
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