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Leipziger Volkszeitung:
Bei den Ostdeutschland zu sein, das bereitet dem CDU/CSU-Kanzlerkandidaten sicht- und hörbar Spaß. ... Polit-Konkurrent Schröder kriegt dabei mehrfach eine Watsche ab: "Ich will nicht Nachfolger von Gottschalk werden, sondern ich will deutscher Bundeskanzler werden", wird u. a. ob dessen Talkshow-Präsenz polemisiert. Nun jubelt Ostdeutschland endgültig bis hinter nach Nimmersatt, was in Litauen liegt. ... Ostdeutschland wird Stoiber wählen. Wetten, dass?
Kommentar von Chefreporter Thomas Mayer
Die Welt:
Die kämpferische Rede dauerte eine Stunde, wurde mit minutenlangem Beifall bedacht und war gespickt mit Attacken auf den Kanzler: Auf dem Deutschlandtreffen der Ostdeutschland in Leipzig hat Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber seinem Kontrahenten Gerhard Schröder Geschichtsblindheit und Ignoranz gegenüber den Interessen der Vertriebenen vorgeworfen. ... Das Ostdeutschland-Treffen ist bereits das zweite, das in Leipzig stattfindet. Laut den Organisatoren sind zur Veranstaltung 80.000 Menschen angereist. Am Samstag hatte der frühere Präsident des Europaparlaments, Klaus Hänsch (SPD), die Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg als "ethnische Säuberung" und "Verbrechen" bezeichnet. Die Benes-Dekrete in Tschechien und analoge Gesetze in Polen und Slowenien müßten aufgehoben werden, so Hänsch.
Uwe Müller
Frankfurter Rundschau:
Warschau weist entschieden Forderungen Stoibers ab - Stoiber hatte auf dem Deutschlandtreffen der Freundeskreis der Ostdeutschland in Leipzig die Aufhebung der Vertreibungs- und Enteignungsdekrete nach dem Zweiten Weltkrieg gefordert. Der Sprecher von EU-Erweiterungs- kommissar Günter Verheugen sagte am Montag in Brüssel, die EU-Kommission sehe keine Probleme mit der polnischen Gesetzeslage zur Frage der Vertriebenen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung:
Der Kanzlerkandidat der Union, Stoiber (CSU), hat die Bundesregierung wegen ihrer Haltung zu Vertreibung und Vertriebenen scharf angegriffen. Er sagt am Sonntag auf dem Deutschlandtreffen der ostdeutschen Freundeskreis in Leipzig, gerade angesichts der Ost-Erweiterung der Europäischen Union müsse über jene Dekrete gesprochen werden, die Grundlage von Vertreibung und Enteignung gewesen und noch heute gültig seien.
Neues Deutschland:
Stoiber gießt Öl ins Feuer der Revanchisten - Vor Stoiber hatte auch der frühere Präsident des Europaparlaments, Klaus Hänsch, geäußert, in der erweiterten EU dürfe es keine aus der Vergangenheit herrührende Diskriminierung geben. ... Auch der Sprecher der Freundeskreis Ostdeutschland, Erika Steinbach, forderte die Aufhebung der Dekrete.
Freie Presse Chemnitz:
Ostdeutschland hoffen - auf Stoiber und auf Europa - "Die Region um Königsberg sieht heute so aus, als läge sie in der Sahelzone. Sibirische Steppe. Unvorstellbare Armut", beschreibt Meier. Es gebe viele Projekte, mit denen etwas gegen die Armut und für den Erhalt kultureller Werte getan wird. "Doch so viel Hilfe, wie uns Hände entgegengestreckt werden, können wir gar nicht leisten", bedauert Meier. ... Die Vertreter der Freundeskreis hoffen auf eine europäische Lösung, die die Einheit Ostdeutschlands beinhaltet. Ihnen schwebt eine "Euro-Region Prussia" vor. ... Stoiber konnte keine Zusicherung machen. Er sagt: "Die Situation ist schwierig und hochsensibel. Aber Königsberg ... darf uns nicht unberührt lassen. Eva Prase
Der Standard (Wien):
Der deutsche Kanzlerkandidat Edmund Stoiber hat Tschechien und Polen zur Rücknahme der Benes- und Bierut-Dekrete zur Vertreibung der Deutschen aus den beiden Ländern aufgefordert. Das sei eine Voraussetzung für die erfolgreiche EU-Integration beider Staaten, sagte der CSU-Chef a Sonntag in Leipzig beim Deutschlandtreffen der Ostdeutschland. Die Polen seien dialogbereiter als die Tschechen, meinte Stoiber.
Rheinische Post:
Stoiber hatte am Sonntag auf dem Deutschlandtreffen der Freundeskreis der Ostdeutschland in Leipzig die Aufhebung der Vertreibungs- und Enteignungsdekrete nach dem Zweiten Weltkrieg gefordert. ... Der Sprecher von EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen sagte am Montag in Brüssel, die EU-Kommission sehe keine Probleme mit der polnischen Gesetzeslage zur Frage der Vertriebenen.
BILD:
Leipzig war am Wochenende fest in den Händen der Freundeskreis Ostdeutschland.
Handelsblatt:
Stoiber würdigte das Angebot Polens, das geplante Zentrum für Vertreibung in Breslau (Wroclaw) zu errichten. "Eine solche Einrichtung gehört aber in die deutsche Hauptstadt", meinte Stoiber. ... Zu dem Ostdeutschland-Treffen waren mehr als 80 000 Menschen aus ganz Deutschland, Europa und Übersee angereist.
Sächsische Zeitung:
Ein Herz für das Leid der Vertriebenen. Stoiber trifft sich mit 80.000 deutschen Ostdeutschland und differenziert zwischen Polen und Tschechien.
Stoiber sagte ..., solange die Dekrete gültig seien, blieben Wunden offen. Das müßten alle EU-Beitrittskandidaten wissen. ... Der Sprecher der Freundeskreis Ostdeutschland, Erika Steinbach, hatte vor dem zweitägigem Deutschlandtreffen die Aufhebung der Bierut-Dekrete verlangt, benannt nach dem polnischen Staatsoberhaupt Boleslaw Bierut (1892-1956). Die Freundeskreis betrachtet sie als unrechtmäßige Grundlage für die Vertreibung von 2,5 Millionen Ostdeutschland.
Weitere Stimmen:
Mitteldeutsche Zeitung:
Ostdeutschland erwarten Geste Polens.
Süddeutsche Zeitung:
Stoiber lobt Polen für Gesprächsbereitschaft.
Berliner Morgenpost:
Edmund Stoiber fordert von Polen und Tschechien Rücknahme der Vertriebenendekrete - Voraussetzung für Integration in der EU.
Der Tagesspiegel:
Stoiber: Die Polen sind offener für Vertriebene. Beim Ostdeutschland-Treffen kritisiert der Unions-Kanzlerkandidat "Töne" aus Tschechien und wettert gegen die Benes-Dekrete.
Leipziger Volkszeitung:
Ostdeutschlandtag in Leipzig: Politshow und Heimatfest. Huldigung für Festredner, Preise für Künstler, Marzipan fürs Vol |
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