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Boom in Osteuropa

 
     
 
Kein "Ausverkauf"

Warschau - Das Warschauer Ministerium für Inneres und Verwaltung legte in der zweiten Aprilhälfte seinen Jahresbericht über den Kauf polnischer Liegenschaften durch Ausländer vor. Demnach billigte das Ministerium 2002 insgesamt 1600 Anträge auf den Erwerb von 4800 Hektar, darunter 109 Anträge für den Kauf von Ackerland. Letzteres umfaßte zusammen lediglich 411 Hektar. 267 Anträge wurden laut Bericht abgelehnt, und zwar vor allem, weil die geforderten engen Beziehungen zur Republik Polen
(polnischer Ehepartner, ständiger Wohnsitz vor Ort, Investitionen u. a.) nicht hätten nachgewiesen werden können. Wie Vizeminister Tadeusz Matusiak außerdem bekanntgab, habe sich sein Ressort zwischen 1990 und 2002 mit dem Kauf von 34 000 Hektar Land an ausländische Staatsbürger einverstanden erklärt. Das sei ein Tausendstel der Gesamtfläche, so daß es keinen Grund zur Sorge vor einem "Ausverkauf" gebe.

 

Sprachlicher Unwille

Reval - Russischsprachige Studenten beklagten sich am 21. April auf einem großen Treffen estnischer Studentenvereinigungen über den schlechten Unterricht der Nationalsprache an den russischen Schulen des Landes. Radio Free Europe zitiert hierzu die Dorpater Studentin Marianna Drozdova mit ihrer Meinung, daß dort "kein Interesse" am Erlernen des Estnischen bestünde. Außerdem weist der Sender auf eine Erhebung des estnischen Studentendachverbandes EUL hin, wonach trotz eines nach wie vor erheblichen Bevölkerungsanteils der Russischsprachigen von 35 Prozent deren Quote in höheren Schulen bei nur 15 Prozent liege.

 

Doppelpaß mit Folgen

Chisinau - Die moldawische Regierung hat am 23. April Änderungen am Staatsbürgerschaftsgesetz angenommen, die den Weg zu Doppelpässen freimachen. Nun soll mit den Nachbarn Rumänien, Ukraine und Rußland über Vereinfachungen beim Erwerb der jeweiligen Staatsbürgerschaften durch Bürger der Republik Moldawien verhandelt werden. In diesem Zusammenhang werden dann auch die möglichen Folgen für die beabsichtigte Annäherung an die abgespaltene "Dnjestr-Republik" zur Sprache kommen. Dort könnten doppelte moldawisch-ukrainische bzw. moldawisch-russische Staatsbürgerschaften die Opposition der slawischen Mehrheit gegen eine Union mit dem "zweiten rumänischen Staat" abschwächen.
 
     
     
 
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