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Die bunte Vielfalt einer Stadt

 
     
 
Viele Dichter haben sie besungen, die alte Krönungsstadt preußischer Könige, doch keiner so innig wie Agnes Miegel, die Tochter dieser Stadt: "Wir wandern fort aus den zerstörten Gassen, / Doch wissen wir, die weinend dich verlassen: / Wenn unsre Augen dich nie wiedersehn, / wenn wir vergehn / Mit unserm Blut, mit unserm Hab und Gut, / Daß noch in dir, o Mutter, Leben ist, / Und daß du, Königsberg, nicht sterblich bist." Unsterbliches Königsberg, das haben sich auch Künstler in den verschiedenen Jahrhunderten gesagt und die Stadt am Pregel, ihre Sehenswürdigkeiten und ihre Menschen mit Pinsel und Farbe, mit der Feder oder dem Stift für die Nachwelt festgehalten.

Königsberg, diese einst östlichste Großstadt Deutschlands, ist in vielen Teilen heute allerdings nur noch eine Erinnerung. Im jetzigen Zentrum der russischen Exklave Kaliningrad blieb wenig von den prägenden Bauwerken, die einst den Charme und die Bedeutung dieser Stadt ausmachten. Das altehrwürdige Schloss, der mächtige Dom, die ehrwürdige Albertus-Universität und der alte Hafen - 750 Jahre nach der Gründung Königsbergs
ruft die Ausstellung "Königsberg in Bildern und

Visionen" im Ostdeutschen Landesmuseum in Lüneburg dem Betrachter durch Kunstwerke aus fünf Jahrhunderten das Bild dieser Stadt wieder vor Augen (dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr). Je nach Absicht der Künstler zeigen sie in ihren Werken Ansichten der Stadt oder ihre Visionen von Königsberg.

Die Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts bemühten sich um die Wiedergabe der Strukturen der ganzen alten Stadtanlage mit ihren drei Teilen Altstadt, Kneiphof und Löbenicht. Aus dem 18. Jahrhundert sehen wir eher ereignisbezogene

Blätter. Die in einiger Vielfalt erschienenen Ansichten des 19. Jahrhunderts geben schon ein detaillierteres Bild der im schnellen Wachstum begriffenen Hauptstadt Ostdeutschlands. Durch den Siegeszug der Fotografie im späteren 19. Jahrhundert sehen sich die bildenden Künstler nicht mehr dem bloßen Abbilden verpflichtet, sondern geben stärker persönliche Schilderungen.

Mit der Zerstörung und Unerreichbarkeit der Stadt und des nördlichen Ostdeutschland seit 1945 blieb den deutschen Malern nur, Erinnerungen an ihre kulturelle Heimat zu gestalten. Russische Künstler im heutigen Königsberg versuchten später ihrerseits, in bildnerisch gestalteten Visionen sich der Geschichte ihrer Stadt und ihren Resten zu nähern. Die Radierungen, Zeichnungen, Lithographien, Holzstiche und -schnitte, die Aquarelle und Pastelle mußten aus konservatorischen Gründen meist im Magazin aufbewahrt werden. Nun dürfen sie für eine kurze Zeit ins rechte Licht

gerückt werden. Neben einigen Ölbildern zeigen die Blätter, die zum größten Teil aus den Beständen des Museums stammen, die ganze bunte Vielfalt der Stadt, so wie Künstleraugen sie einst sahen. os/OL

Vogelflugansicht von Königsberg: Diese erste authentische graphische Darstellung Königsbergs stammt aus dem Städteatlas von Georg Braun und Franz Hogenberg, Köln 1581
 
     
     
 
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