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Ein Meister des Barock - Maler Anton Möller

 
     
 
Er zählt zu den ersten großen Malern des Barock aus Ostdeutschland: Anton Möller. Vor 385 Jahren starb der Meister in Danzig, dort, wo er seine großen Werke schuf. Geboren um 1563 als Sohn des Hofbarbiers und Wundarztes Herzog Albrechts, Anton Möller, und seiner Ehefrau Ursula, geborene Harmann oder Harmens, in Königsberg, nahm er 1578 eine künstlerische Lehre auf, vermutlich in einer Werkstatt seiner Vaterstadt. Knappe zehn Jahre später dann läßt der Königsberger sich in Danzig nieder. Seine Bilder erinnern an die Schöpfungen der großen Niederländer, aber auch an Tintoretto, ohne jedoch reine Kopien
zu sein.

Der Autor schreibt in seinem Buch "Danzig – Chronik eines Jahrtausends" (Droste Verlag Düsseldorf, 1991) über das Werk des "Malers von Danzig": "Seine erste gesicherte Porträtschöpfung ist das Bildnis des Bischofs Moritz Ferber, eine von Möller mit der Jahreszahl 1590 versehene Kopie. In seinem Holzschnittwerk der Frauentrachten erweist sich der Meister als ein hervorragender Figurenmaler, der über die topographische Absicht der Darstellung hinaus eine wirklichkeitsgetreue Schilderung des Volkslebens vor den Toren Danzigs gibt, wo er sich als Stadtmaler niedergelassen hatte.

Das graphische Werk, von dem Stücke in den Museen und Kupferstichkabinetten von Wien, Berlin, Dresden und Frankfurt am Main erhalten geblieben sind, umfaßt Stiche, Feder- und Tuschzeichnungen. Die Darstellungen zeigen viel Allegorisches, Motive zeitgenössischen Volkslebens, darunter als eines der reizvollsten der am 14. Mai 1587 entstandene Kupferstich einer Bauernkirmes. Das erste seiner mit Tusche lavierten Blätter ist das 1596 datierte ,Venusfest‘, eine allegorisch-genrehafte Darstellung, deren bacchantisch-lebenspraller Gehalt von dem Maler in einem ,Ausdrucksvollen Reim gesetzt‘ wurde. …

Das Hauptwerk des Künstlers, das 1602 gemalte ,Weltgericht‘, zählte neben Memlings ,Jüngstes Gericht‘ zum wertvollsten Kunstbesitz der Stadt Danzig. Es ist eine geistige Neudeutung der Idee des Weltgerichts. Die Scheidung der Gerichteten in Verdammte und Selige wird umgedeutet in den ,Kampf des guten Prinzips mit dem Bösen um die Herrschaft des Menschen‘, der symbolhaft in der Brust des einzelnen ausgetragen wird. Diese Neudeutung entsprach dem Geisteswandel, der die freie Selbstbestimmung des Menschen im Rahmen der göttlichen Schöpfung, wie den kategorischen Imperativ, voraussetzte. In diesem Werk trat auch eine geistige und formale Verwandtschaft zu dem bedeutenderen Rubens hervor. Das ,Weltgericht‘ ist als Wandbild des Artushofes in den letzten Märztagen des Jahres 1945 in der Feuersbrunst, die Danzig vernichtete, untergegangen.

Nicht unerwähnt bleiben möge das schöne Tafelbild ,Werke der Barmherzigkeit‘ aus der Danziger Marienkirche (1607), das Altarbild ,Kreuzigung Christi‘ in der Katharinenkirche mit der Vedute von Danzig im Bildhintergrund und das für den Dogen von Venedig 1600 gemalte ,Conterfey der Stadt Danzig‘, das in Italien verschollen ist."

 
     
     
 
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