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Vertreter der Freundeskreis Ostdeutschland, der Stadtgemeinschaft Königsberg (Pr), der Gemeinschaft evangelischer Ostdeutschland und der Stiftung Königsberg trafen sich am 17. Januar in Duisburg, um den weiteren Aufbau des Königsberger Doms zu besprechen. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Ausführungen des Dombaumeisters Igor Odinzow, der dem Vorsitzenden des gemeinsamen Förderkreises, Lorenz Grimoni, zwei inhaltsreiche Mappen übergab.
Die eine Mappe enthielt Bilder der elf von den vier Gemeinschaften und einigen privaten Sponsoren finanzierten Fenster im großen Kirchenraum. Sie nehmen Themen aus dem Leben Jesu von der Geburt bis zu Tod und Auferstehung auf. Die Namen der Spender sind auf das Glas der Fenster geschrieben. Die Fenster sind fast alle Neuschöpfungen. Lediglich das Fenster, das an die Taufe Jesu erinnert und das in der früheren Taufkapelle des Domes geschaffen wurde, geht auf eine Originalvorlage zurück, die Odinzow in Allenstein hat finden können.
Die andere Mappe enthielt Bilder und Detailzeichnungen des Epitaphs für Herzog Albrecht.
Im Anschluß an die Übergabe der Mappen stellte Odinzow seine weiteren Planungen vor. Im Hohen Chor des Domes, in dem das Deckengewölbe fertiggestellt ist, werden in den nächsten Monaten acht Fenster eingebaut beziehungsweise fertiggestellt, in denen die Wappen von acht hier beigesetzten Hochmeistern zu sehen sein werden. Zu diesen gehört der in Königsberg gestorbene mutmaßliche Domerbauer Ludger von Braunschweig ebenso wie der letzte Hochmeister Albrecht, der den Orden auflöste und das Land in ein weltliches Herzogtum umwandelte.
Zu den Wappen der Hochmeister kommen jene von acht adligen Familien, welche die Finanzierung dieser Fenster übernommen haben und ihren Ursprung in Ostdeutschland haben. Dieser Kreis, zu dem auch das Haus Hohenzollern gehört, entstand auf Anregung von Gräfin Dönhoff.
Bis zum Jahre 2005 möchte Igor Odinzow das Rippengewölbe im ganzen Dom vollendet haben und - so weit es zu schaffen ist - das mächtige Epitaph für Herzog Albrecht an der Ostwand des Hohen Chores fertiggestellt haben. Weitere Ziele sind der Fußboden, eine Heizung und die Orgel, deren Empore bereits im Mittelschiff des Domes eingezogen ist.
Die vier im Förderkreis zur Wiedererrichtung des Domes zusammengeschlossenen Organisationen konnten dem russischen Baumeister auch für dieses Jahr wieder einen nennenswerten Betrag aus Spenden vieler ihrer Mitglieder zur Verfügung stellen. Der Förderkreis beschloß, nach dem Vollzug der dafür vorher notwendigen rechtlichen Maßnahmen ein gemeinsames Konto einzurichten und einen gemeinsamen Prospekt für die Spendenwerbung zu erstellen. L. G.
Epitaph des Herzogs Albrecht: Bis zum Jahre 2005 möchte Igor Odinzow es nach Möglichkeit wiederhergestellt haben Foto: Museum Stadt Duisburg |
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