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Auch im Winter gibt es in den preußischen Schlössern viel zu entdecken und zu erleben. So bietet die "Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg" (SPSG) im Schloß Glienicke Konzerte und Führungen an. Das Schinkel-Schloß, das 1747 als Gutshaus errichtet wurde und von 1824 bis 1829 von dem großen Baumeister für den Prinzen Carl von Preußen im Stil einer antiken Villa umgebaut wurde, besitzt prächtig ausgestattete Räume. Der Rote Saal, der Grüne Salon, das Türkise Schlafzimmer der Prinzessin - allein die Namen lassen aufhorchen und ahnen, welche Pracht sich dahinter verbirgt. Das angegliederte neue Hofgärtner-Museum bietet seit dem Sommer zudem spannende Einblicke in das Leben und Wirken der preußischen "Gartenkünstler", unter denen Peter Joseph Lenné zu den bekanntesten zählt. Er war es, der mit Karl Friedrich Schinkel Glienicke so einzigartig machte.
Das 1794 für König Friedrich Wilhelm II. errichtete Schloß auf der Pfaueninsel ist in den Wintermonaten leider verschlossen und wird dem Publikum erst ab 1. April wieder zugänglich sein. Es enthält die besterhaltenen Wohnräume aus der Zeit des Monarchen. Allerdings haben die Fußböden sehr gelitten. An manchen Stellen sind die ursprünglich sechs bis acht Millimeter starken kunstvollen Beläge nur noch ein bis fünf Millimeter dick. Die SPSG bemüht sich seit Jahren, die Mängel und Schäden in den preußischen Schlössern zu beheben. Und oft ist es den Besuchern nicht möglich zu unterscheiden, wo ist der Bestand original erhalten, wo wurde er erneuert. Ein Führer durch die Schlösser in Berlin, Potsdam und der Mark weist auf die speziellen Unternehmungen hin und gibt einen Überblick über die Restaurierungsmaßnahmen, die Probleme und Möglichkeiten der Restaurierung. Es wird ein spannender Blick hinter Baugerüste und in Werkstätten gewährt, wo Fachleute Unglaubliches leisten ("Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg" (Hrsg.): "Bewahrt - Wiederhergestellt - Erneuert, Restaurierungsführer durch die preußischen Schlösser", Verlag Koehler & Amelang, Leipzig 2006, 136 Seiten, 100 farbige und 50 sw Abb., Klappbroschur, 8,90 Euro).
Die sonst verschlossene Meierei auf der Pfaueninsel lädt bis zum Frühjahr 2007 zu Ausflügen in das königliche Landleben ein. Besucher können auf diesen Ausflügen erleben, wie Königin Luise mit ihrer Familie im Sommer lebte. Die Meierei, 1795 in den Formen einer verfallenen Klosteranlage errichtet, ist Sinnbild für den naturverbundenen Zeitgeschmack dieser Zeit. Höhepunkt des Rundgangs durch die Meierei ist der mit Malereien und Stukkaturen dekorierte Saal im Obergeschoß, welcher das einzige erhaltene Beispiel neogotischer Innenraumgestaltung des späten 18. Jahrhunderts in der Region darstellt.
Führungen im Schloß Glienicke finden bis 31. März am Wochen-ende jeweils 11, 13 und 15 Uhr statt, Eintritt 3 / 2,50 Euro, Kammerkonzerte am Wochenende jeweils um 16 Uhr.
Die Meierei auf der Pfaueninsel ist bis zum 31. März am Wochenende und an Feiertagen jeweils von 11 bis 15 Uhr geöffnet, letzte Führung um 15 Uhr, Eintritt 2 / 1,50 Euro, Informationen und Anmeldung von Gruppenführungen unter Telefon (03 31) 9 69 42 00 / 01 oder (0 30) 8 05 30 41. |
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