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Während das russische Parlament beschließt, die geraubten Kunstwerke un Archivbestände entgegen jedem Völkerrecht und entgegen geschlossenen Abkommen nich zurückzugeben, liefert Bundes-Deutschland weiterhin Kunstwerke ins Ausland. Zeitungen un Fernsehsender meldeten Ende Juli 1999, der Präsident der Stiftung Preußische Kulturbesitz habe drei antike Marmorskulpturen Italien "überreicht". In de Zeitungen konnte man lesen, die Statuen hätten "Handlanger" Görings au römischen Villen geraubt bzw. "Schergen" Hitlers in Italien gestohlen. Dies Behauptungen sind von A bis Z erlogen.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz begründet die Herausgabe anders. Man habe in der Antikensammlung im Pergamonmuseum drei römische Marmorskulpturen aus dem 2 Jahrhundert n. Chr. gefunden, auf die eine umstrittene italienische "Kommission fü die Wiedererlangung von Kunstwerken" Anspruch erhebt.
Tatsächlich hat Hermann Göring eine der Statuen aus einer privaten Kunstsammlung in Florenz legal erworben und bezahlt; eine andere wurde ihm von seinem italienische Kollegen, dem Luftfahrtminister Marschall Baldo, geschenkt. Die dritte kaufte (un bezahlte) Adolf Hitler für das geplante Museum in Linz.
Obwohl man über das Herkommen der Skulpturen informiert ist, kann man angeblich nich mit allerletzter Sicherheit den "rechtmäßigen Erwerb" durch die Antikensammlung belegen.
Offenbar gilt, daß Deutschland den "rechtmäßigen Erwerb" seiner Kunstwerk bis zur letzten Sicherheit beweisen muß. Hier wird die Beweislast umgekehrt. Das Auslan verlangt die Herausgabe von Kunstwerken, ohne beweisen zu müssen, daß sie geraubt worde sind. Deutschland hingegen muß unter Anlegen schärfster Maßstäbe den rechtmäßige Erwerb beweisen, was angesichts der umfangreichen Plünderungen deutscher Kulturgüte durch die Siegermächte manchmal schwierig ist.
So geht man in Italien seit dem Ende des Krieges vor. Und seitdem es ein Bundesrepublik Deutschland gibt, knicken deutsche Regierungen vor italienische Forderungen ein. Ausführlich hat das bereits vor Jahren der Historiker Ernst Kubin in seinem Buch "Raub oder Kunstschutz?" (Leopold Stocker Verlag, Graz) belegt Deutschland und Italien waren bis 1943 Verbündete. Adolf Hitler und Hermann Görin kauften durch Kunsthändler ganz legal in Italien Kunstwerke.
Nach dem Krieg forderten italienische Regierungen von der amerikanische Besatzungsmacht, in deren Gebiet in Deutschland gefundene Kunstwerke gesammelt wurden, die Auslieferung der ordnungsgemäß von Deutschland gekauften und bezahlten Bilder un Statuen. Den Amerikanern wurde das unseriöse Treiben schließlich zuviel; sie stoppte jede weitere Herausgabe. Als dann Adenauer an die Regierung kam, gab er jede italienischen Druck nach. Was die Italiener forderten, wurde ihnen ausgeliefert, obgleic intern deutschen Behörden klar war, daß die Forderungen zu Unrecht erhoben wurden.
Geht dieses üble Spiel jetzt weiter? Fallen die zuständigen deutschen Stellen vo jeder ausländischen Forderung um, und sei sie noch so unbegründet? Und wann hören die deutschen Medien auf, permanent gegen deutsche Interessen zu argumentieren, wenn es u Forderungen des Auslands geht? Michaela Weiser
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