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Die Neumark zieht wegen ihrer landschaftlichen Schönheit vor allem naturverbundene Touristen an. Aber auch Schriftsteller haben diese bis 1945 zur Provinz Brandenburg gehörenden und jetzt polnischen Gebiete östlich von Oder und Neiße schon immer beschrieben und besungen.
Jörg Lüderitz, 1935 in Rostin in der Neumark geboren, fühlte sich seiner Heimat auch aufgrund seines Großvaters, des Regionalhistorikers und Sagensammlers Paul Biens, verbunden. Im "Neumärkischen Lesebuch" mit mehr als hundert Texten präsentiert er nun einen Querschnitt aus Lyrik, Prosa, Erinnerungen und Briefen. Seine Sammlung vermittelt in den Natur-, Landschafts- und Geschichts betrachtungen die unterschiedlichsten Eindrücke über eine kaum bekannte Region und ist die erste Anthologie dieser Art zur Neumark.
Die Texte reichen vom 16. Jahrhundert bis zur unmittelbaren Gegenwart. Bekannte Autoren wie Anna Luise Karsch, Joseph von Eichendorff, Theodor Fontane, Hans Fallada und Günter de Bruyn, aber auch polnische Autoren sind im "Neumärkischen Lesebuch" mit den unterschiedlichsten Beiträgen vertreten. In ihren Texten wird die Faszination deutlich, die die Landschaft auf sie ausübte. Kurzbiographien der einzelnen Autoren vermitteln zusätzlich einen Eindruck darüber, in welcher Beziehung der jeweilige Verfasser zur Region stand.
Das "Neumärkische Lesebuch" wendet sich gleichermaßen an die früheren ostbrandenburgischen und die heutigen polnischen Bewohner wie auch an alle Leser, die diese Region in der Nähe von Berlin kennenlernen möchten. E. D.
Jörg Lüderitz (Hrsg.): "Neumärkisches Lesebuch - Landschaften und Menschen im östlichen Brandenburg", Trescher-Reihe Reisen, Berlin 2004, broschiert, zahlr. Zeichnungen, 308 Seiten, 14,95 Euro |
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