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Experiment mit Waisenkindern
Neuhausen / Kreuzburg - Erst 106 Familien haben sich bereit erklärt, an dem Experiment teilzunehmen, das Gouverneur Georgij Boos vor einiger Zeit ins Leben gerufen hatte (wir berichteten in Nummer 4). Ab 1. Juni, zum Ende des Schuljahres, nehmen die ersten Familien Waisenkinder bei sich auf. Die Auswahl der Pflegeeltern erfolgte nach einem strengen Verfahren, bei dem bereits zwei Drittel der Bewerber ausgeschieden sind.
Die Pflegeeltern werden für den Unterhalt der Kinder Geld vom Staat erhalten, das in der Höhe etwa der Summe entspricht, die für ihre Heimerziehung aufgebracht werden muß. Es sind im Monat 10000 bis 12000 Rubel (etwa 290 bis 350 Euro).
Bislang ist das Experiment auf Einrichtungen in den Kreisen Neuhausen und Kreuzburg beschränkt. Ab 1. September sollen dann weitere Kinderheime in das Experiment eingeschlossen werden. Familien, die sich wünschen, die Sorge für ein Kind zu übernehmen, haben eine reelle Chance. Es gibt noch viele Kinder, die ein neues Zuhause suchen.
Schüler waren erfolgreich
Königsberg - Die Theatergruppe des Gymnasiums Nr. 1 aus Königsberg mit dem wohlklingenden Namen "Kolokoltschiki" (Glöckchen) gastierte in den letzten Maitagen auf einer Tournee durch Norddeutschland in mehreren deutschen Schulen. Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 11 führten Theaterstücke in deutscher Sprache auf. Ludmila Pretzer, die Gründerin der Theatergruppe, führt nicht nur Regie, sondern interpretiert und bearbeitet auch berühmte Theaterstücke für die Aufführungen. Für eine Komödie übertrug sie ein Sujet von Molière in unsere Zeit. Insgesamt konnten sich etwa 5000 Schüler in Hamburg, Lübeck und Kiel die Aufführungen ansehen. Schulrat Lothar Lamb, auf dessen Einladung das Theaterensemble in den Norden gekommen war, überreichte den jungen Künstlern Diplome für die herausragenden deutschen Sprachkenntnisse und für ihr gelungenes Theaterspiel.
Einige der russischen Schüler nahmen in Kiel am Wettbewerb "Begegnung mit Osteuropa" teil. Ihr Wettbewerbsbeitrag war ein handgeschriebenes Jahrbuch mit dem Titel "Meine alte Stadt, meine ewig junge Stadt". Es enthält von den Kindern selber vorgenommene Übersetzungen russischsprachiger Gedichte Königsberger Poeten ins Deutsche. Die Vorbereitung war von Ludmila Pretzer und der Bibliothekarin Tamara Zunskaja koordiniert worden. Das Ergebnis stellten die Zehntkläßler Alena Grjasewa und Xenia Bloschko vor. Der verdiente Lohn war der Erste Platz. JJ
Einwanderung aus der GUS
Königsberg - Im ersten Quartal dieses Jahres sind 700 Nichtrussen in das Königsberger Gebiet übergesiedelt. Der größte Teil stammt aus den GUS-Staaten Kasachstan und Weißrußland. Aus dem unmittelbaren Nachbarn Litauen kamen hingegen nur zwei Staatsangehörige. Das teilte das Migrationsamt der Russischen Föderation mit. |
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