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Trotz eines Schuldenbergs von derzeit rund 1,4 Billionen Euro gibt die Bundesrepublik Deutschland sich gern großzügig, wenn es darum geht, sich als Musterknabe im Nato-Bündnis zu profilieren. So musterte die Bundeswehr kürzlich neun der insgesamt 24 einst aus der DDR-Erbmasse übernommenen MIG-29-Jagdflugzeuge aus und verscherbelte sie im Rahmen eines Nato-Waffengeschäfts an Polen - zu einem symbolischen Stückpreis von nur einem Euro.
Weit unter Wert, wie viele Luftfahrtexperten betonen: Die in sowjetisch en Waffenschmieden konstruierte MIG-29, von Piloten respektvoll als "Artistin am Himmel" oder "Rote Diva" bezeichnet, sei pro Exemplar immer noch an die 30 Millionen Euro wert; auch zum halben Wert hätte es genügend Kaufinteressenten gegeben, zum Beispiel China.
So wird mit Unverständnis registriert, daß die unter akuter Geldnot leidende Bundeswehr sich hier mögliche Einnahmen von über 100 Millionen Euro entgehen lassen muß - eine politische Entscheidung, die allersdings ganz auf der von Bundeskanzler Schröder bei seinem jüngsten Besuch in Warscheu eingeschlagenen Linie liegt. EB
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