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Griffelkunst-Vereinigung gegründet

 
     
 
I der Folge der vom Direktor der Hamburger Kunsthalle und Gründer der Gesellschaft de Hamburger Kunstfreunde Alfred Lichtwark (1852–1914) ins Leben gerufene kunstpädagogischen Bewegung gründete der Volksschulpädagoge Johannes Böse 192 die "Griffelkunst-Vereinigung Hamburg-Langenhorn e. V." mit dem Ziel, durc das Sammeln von zeitgenössischer Graphik
die Kunst dem Publikum näher zu bringen. Obwoh einst über Geld nicht soviel geredet wurde wie heute, schien der geringe Mitgliedsbeitra infolge der idealistischen Einstellung der Künstler, die ihre Arbeiten preiswert abgaben den Weg zur originalen Kunst leicht zu ebnen. Für den Jahresbeitrag von einige Reichsmark konnten sich die Mitglieder vier graphische Blätter auswählen. Die Jury legt Wert auf die gängigen Drucktechniken; Stilrichtung und Thematik ergaben sich aus de jeweiligen Kunstszene. In den Statuten hieß es: "Nicht Richtungen, sondern all deutschen Künstler, die in ihrer Graphik Qualität zeigen und die geneigt sind, a unserer Kulturaufgabe mitzuarbeiten, kommen in Frage." Im Laufe der Jahre gehörte auch ausländische Künstler zur Griffelkunst-Vereinigung. Politische Tendenzen wurde weder gefordert noch gefördert.

Bewährte Künstler wurden zur Mitarbeit am Unternehmen der Griffelkunst aufgefordert auch weniger oder gar nicht bekannte herangeholt, von denen sich in der Folge manche eine Namen in der Kunstgeschichte erwarben. Daß eine Jury auch Fehlentscheidungen treffe kann, ist nicht neu, doch durch die Auswahl sprachen die Mitglieder ein Wort mit. Die reizvolle Experiment ergab schließlich ein Spiegelbild der modernen deutschen Graphik.

Ein Großteil der Künstler stammt aus dem Osten Deutschlands und Europas; zu Anfan unseres Jahrhunderts waren Breslau (Kunstakademie), Dresden (Brücke), Weimar und Dessa (Bauhaus) und natürlich die Reichshauptstadt Berlin Zentren der inzwischen zu Klassiker der Moderne gewordenen Künstler. Von ihnen seien einige der "Griffelkünstler" genannt: Josef Hegenbarth, Alfred Kubin, Oskar Kokoschka, die Brücke-Maler Max Pechstei und Erich Heckel, ferner der Schlesier Ludwig Meidner, die Dreschner Hermann Teuber un Conrad Felixmüller, nicht zu vergessen Heinrich Zille und A. Paul Weber. Alle sind sie in 19. Jahrhundert geboren.

Von der Hauptgeschäftsstelle in Hamburg ausgehend, konstituierten sich in gan Deutschland Ortsgruppen; sie überstanden alle Regime, mußten sich aber nach 1945 auf die Bundesrepublik Deutschland beschränken.

Natürlich wurder "der Osten" auch nach der Teilung Deutschlands nich vergessen. Neben den westdeutschen Künstlern, die der Griffelkunst nach wie vo preiswerte Graphiken liefern, gibt es eine große Anzahl Ostdeutscher, die allerding während und nach dem Krieg sich in den Westen abgesetzt haben. Auch von ihnen seie einige Namen genannt: Markus von Gosen (geboren 1913 in Breslau), Herbert Grunwaldt (192 Bunzlau), Hartmut Frielinghaus (1937 Stettin), die Ostdeutschland Dietmar Lemcke (193 Goldap) und Malte Sartorius (1933 Waldlinden), Horst Skodlerak aus Memel (1920), Heinric Schilinsky aus Riga (1923), Gerhard Hintschich aus dem mährischen Hof (1924), Mariann Weingärtner aus Siebenbürgen (1917), Otto Borg aus Jugoslawien (1928 Georgshausen) un der Oberschlesier Albert Chr. Reck (1922 Krappitz an der Oder). Am stärksten vertrete ist Berlin: Carl-Heinz Kliemann (geb. 1924), Paul Wunderlich (1927), Georg Gresko (1920) Ursula Lefkes (1935), Bodo Köchel (1942), Reimar Venske (1929), Wolfgang Werkmeiste (1941) u. a.

Seit 1989 stehen der Griffelkunst-Vereinigung nun die Tore zu den Künstlern in de neuen Bundesländern offen, und es wurden Ortsgruppen in Rostock, Dessau, Chemnitz Dresden, Leipzig, Erfurt, Schwerin und Görlitz gegründet. Heute besteht die Griffelkunst-Vereinigung mit Sitz in 22417 Hamburg, Timmerloh 29, aus mehr als 8 Ortsgruppen. Die Mitgliederzahl stieg von 79 im Gründungsjahr auf 4200. Für de Jahresbeitrag von 200 Mark kann sich das Mitglied vier signierte graphische Blätte auswählen und für ein geringes Aufgeld noch Zusatzblätter.

 
     
     
 
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