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Auf den Friedhöfen Hamburgs können die Toten nach einem Beschluß des Hamburger Senats ab sofort nach islamischer Sitte beigesetzt werden. Neben der wachsenden Anzahl der Moscheen in unseren Städten, ein weiteres augenfälliges Zeichen für die sich fortsetzende Ausbreitung des Islam in Deutschland und Europa.
Die Verbreitung des muslim ischen Glaubens hierzulande liegt im weltweiten Trend. Die islamische Gemeinde ist global im Wachsen begriffen und stellt schon heute mit weit über 800 Millionen Anhängern einen Anteil von 20 Prozent an der Weltbevölkerung. Sie ist die am schnellsten wachsende Religion.
Die gesamte Geschichte des Islam ist von seiner stetigen, zum Großteil gewaltsamen Verbreitung geprägt. Bereits kurz nach dem Tod des Religionsgründers Mohammed im Jahr 632 n. Chr. begann die bis heute ungebremste Ausdehnung dieser jüngsten der großen Weltreligionen.
Innerhalb kürzester Zeit unterwarfen die Erben Mohammeds zunächst die gesamte Arabische Halbinsel dem Islam. Von hier aus trat die neue Religion ihren Siegeszug durch die Weltgeschichte an, der sich bis in unsere Tage fortsetzt. Nach der Eroberung des Vorderen Orients (Jerusalem fällt 634) durch die Araber werden Mesopotamien und Persien unterworfen. Unter der Fahne ihres Propheten stoßen die arabischen Heere in der Folge bis nach Indien und an die Grenzen Chinas vor. In westlicher Richtung geraten Ägypten und Nordafrika unter die Oberhoheit der muslimischen Eroberer.
Mit der Überquerung der Straße von Gibraltar beginnt 711 der Angriff auf Europa. Es sollte nicht der letzte sein. Gleich mehrmals in der Geschichte stand der Islam im Zuge der arabischen und später der türkischen Eroberungen vor den Toren des christlichen Abendlandes.
Im ersten Anlauf konnten die arabischen Invasoren binnen weniger Jahre die iberische Halbinsel bis auf Reste im äußersten Norden unterwerfen und ihr für Jahrhunderte einen islamischen Stempel aufdrücken.
Doch die von der Begeisterung für ihre neuen Religion getragenen Araber wollten ihren Glauben in ganz Europa verbreiten. Ihre Heere stießen über die Pyrenäen hinaus in das Frankenreich vor. Erst hier konnten sie 732 in der Schlacht von Poitiers von einem fränkischen Heer unter Karl Matell geschlagen werden. Der Vormarsch der Erben Mohammeds auf Europa fand ein vorläufiges Ende. Karl Matell gilt vielen daher bis heute als der Retter des Abendlandes.
Schon bald folgte jedoch der zweite, weit dramatischere Versuch, den Islam nach Europa zu tragen. Ein neues, unverbrauchtes Volk schickte sich an, sein Herrschaftsgebiet und damit auch seine Religion bis nach Europa auszudehnen. Die im 10. Jahrhundert islamisierten Türken brachten die Reste des byzantinischen Reiches ins Wanken und eroberten am 29. Mai 1453 Konstantinopel, das "zweite Rom" der Christenheit.
Die Eroberung der alten oströmischen Kaiserstadt erschütterte das Abendland bis in seine Grundfesten. Eine der bedeutendsten Kirchen der Welt, die Hagia Sophia, wandelten die Eroberer in eine Moschee um: Ein für jeden sichtbares Zeichen.
Der Fall Konstantinopels war aber nur der Beginn einer jahrhundertelang dauernden Bedrohung der europäischen Völker durch das sich beständig ausbreitende Osmanische Reich der Türken.
Die blutigen Auseinandersetzungen sind als Türkenkriege in die Geschichtsbücher eingegangen.
Im Zuge dieser Kämpfe brachten die Osmanen u. a. Griechenland, Ungarn, den Balkan sowie den gesamten Umkreis des Schwarzen Meeres unter ihre Herrschaft und standen im Herbst 1529 erstmals vor den Toren Wiens. Doch die Eroberung dieses Eckpunktes für das Römisch-Deutsche Reich blieb den Türken versagt. Mit dem Fall Wiens hätte sich den islamischen Heerführern Tür und Tor für die Eroberung ganz Europas öffnen können.
Die Bedrohung durch die Türken blieb trotz dieses Abwehrerfolges indes weiter bestehen. Erst nach der erneuten Belagerung Wiens im Sommer 1683 und der darauf folgenden Niederlage der Osmanen in der Schlacht am Kahlenberg endete vorerst der türkische und damit auch islamische Druck auf Europa.
Die Zeiten der Aggression und der Türkenkriege gehören der Vergangenheit an. Doch wir erleben in unseren Tagen die erneute Ausbreitung des Islam in Europa. Diesmal muß nicht mehr auf dem Schlachtfeld um die christliche Prägung Europas gekämpft werden. Und dennoch steigt die Zahl der Moslems in Europa von Tag zu Tag, gewinnt der Islam immer größeren Einfluß.
Die Millionen von Arbeitsuchenden, die in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts nach Deutschland und Westeuropa strömten, brachten nicht nur ihre Familien mit, sondern auch ihre Religion. Und das war in der Regel der Islam. Dieser friedlichen Eroberung des Abendlandes durch die Söhne Mohammeds, die Tag für Tag voranschreitet und noch lange nicht zu ihrem Abschluß gekommen ist, stehen die Europäer nach wie vor ratlos gegenüber. In ihrer eigenen christlichen Überzeugung vielfach unsicher geworden, sehen sie staunend, wie der Anteil der Moslems an der Bevölkerung beständig wächst.
Die Anhänger des Islam, so scheint es, haben es nicht darauf abgesehen, sich in Europa dauerhaft mit einem Nischendasein abzufinden. Der Missionierungseifer ist seit den Tagen der arabischen Eroberer allen Anschein nach ungebrochen. Die vermehrten Übertritte von Einheimischen zum Islam belegen überdies, daß der orientalische Glaube auch bei nicht wenigen Alteingesessenen auf fruchtbaren Boden fällt.
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