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In "Erinnerungen" berichtet Farah Diba-Pahlavi über ihr Leben als Ehefrau an der Seite des iranischen Schahs. Die Erzählungen der Autorin reichen von ihrem, für eine Iranerin ihrer Zeit außergewöhnlichen Wunsch 1957 in Paris ein Architekturstudium zu beginnen, über ihre Zeit als Pariser Studentin bis zu ihrer ersten schicksalhaften Begegnung mit dem Schah Reza Pahlavi.
Die weltweit als Märchenhochzeit gefeierte Eheschließung des Paares findet ebenso Erwähnung wie ihr erfolgreicher Einsatz für die Befreiung der iranischen Frau aus mittelalterlichen Traditionen, wofür sie der Schah 1967 aus Anerkennung zur ersten iranischen Kaisergemahlin krönte. "Die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft, und vor allem innerhalb der Familie, war für mich ein unerschöpfliches Thema. Der Iran war zu diesem Zeitpunkt einer der wenigen islamischen Staaten, der der Frau per Gesetz die Gleichberechtigung zubilligte; aber bekanntlich liegen Welten zwischen der Theorie und der Anwendung der Gesetze!"
Obwohl Farah Diba-Pahlavi dem Schah bald nach der Hochzeit einen Sohn und somit einen Thronfolger schenkte, war das Glück der beiden nur von kurzer Dauer. So berichtet die Autorin wie der Versuch ihres Mannes, das Land zu modernisieren und zu festigen, fehlschlug und die mittlerweile sechsköpfige Familie 1979 aufgrund der islamistischen Revolution das Land fluchtartig verlassen mußte.
Anschaulich beschreibt sie den Haß der Revolutionäre auf den Schah und seine Familie, die Emotionen, welche dieser, für sie unverständliche Haß bei ihr und ihren Angehörigen auslöste sowie die Folgen der Revolution, die das Land selbst betrafen. "Das Land war jetzt vollständig gelähmt und drohte zu kollabieren: Seit dem 26. Dezember waren unsere Ölexporte unterbrochen; kein Barrel verließ mehr das Land."
Ferner berichtet Farah Diba-Pahlavi über ihre Angst um den Schah, ihren Ehemann, der zur gleichen Zeit tragischerweise schwer erkrankte und die schäbige Art und Weise, auf die sämtliche Länder ihr und ihren Angehörigen den Aufenthalt verweigerten.
Als unglaublich und unmenschlich empfindet der Leser die Tatsache, daß die Familie des Schahs erst nachdem dieser am Ende eines Leidensweges sowie vielen Landes- und Krankenhauswechseln verstorben war, dauerhaft Asyl gewährt wurde.
Die im Buch abgebildeten Familienfotos schaffen eine fast persönliche Atmosphäre und einen engen Bezug zur Handlung des Buches.
Die Intention der Autorin ist es, wie sie schreibt, mit diesem Buch möglichst viele Menschen zu erreichen, um ihnen auf diese Weise aufzeigen zu können, wie es sich damals jenseits aller von der Presse in die Welt gesetzten Verleumdungen und Gerüchte, wirklich zugetragen hat.
Ein bewegendes Buch, bei dem es dem Leser schwer fallen wird, dieser gefühlvollen, klugen Frau Farah Diba-Pahlavi, der das Schicksal häufig übel mitgespielt hat, etwas anderes als Sympathie und Respekt entgegenzubringen.
Farah Diba-Pahlavi: "Erinnerungen", Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2004, geb., zahlr. Abb., 463 Seiten, 24,90 Euro
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