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Jugend diskutierte Chancen der Osterweiterung

 
     
 
Die EU rückt nach Osten So jedenfalls der (offizielle) Wunsch aller 15 Unionsregierungen. Zum zweiten Mal sei 1990 ändert sich damit auch für Ostpreußen das politische Umfeld fundamental.

"Perspektiven für Ostpreußen" wollte die ostdeutsche Jugend auf ihre Podiumsdiskussion zum diesjährigen Deutschlandtreffen erkunden. Unter den Mitdiskutanten die G. Langer, Jugendreferent der Landsmannschaft Ostpreußen (), den rund 50 Besuchern präsentieren
konnte, traten zum Teil tiefgreifende Meinungsverschiedenheite zutage. Die Rechte der Vertriebenen würden seit 55 Jahre mit Füßen getreten. In die Osterweiterung der EU setze man daher die große Hoffnung daß Menschen- und Völkerrecht nun auch in Ostmitteleuropa – mithin auch in de Vertreibungsgebieten – endlich zur Anwendung kommt.

Er, Jahrgang 1975, is Bundesführer des "Freibundes", einer bündischen Jugendorganisation. Nich bloß seine Familie entstammt Ostpreußen, auch er selbst kennt die Region aus zahllose Besuchen. EU-Osterweiterung und Globalisierung würden von selbst die Öffnung de Königsberger Raumes erzwingen, da ist er sich sicher. Die Frage sei, ob die Vertriebenen dann dort eine gewichtige Rolle spielen oder nicht. Ostdeutsche Herkunf sei als Motivation für eigenes Engagement zwar hilfreich. Jedoch dürfe der Impuls fü einen Neuanfang in Ostpreußen nicht der des "Verletztseins" sein, sondern ei konstruktiver. Auch hülfen Appelle an Regierungen, sich endlich für die Ostdeutsche einzusetzen, gar nichts. "Seit 50 Jahren steht die Vertriebenenfrage nicht auf de Bonner oder Berliner Tagesordnung, seit 30 Jarhen haben die Regierungen die Vertriebene verraten, und wir sitzen immer noch hier und richten Appelle an die Bundesregierung."

Der bekannte Deutschlandfunk-Journalist Henning v. Löwis richtete den Blick auf die russische Haltung. Moskau habe bislang keine Strategie für Königsberg erkennen lassen Die russischen Bewohner Königsberg fühlten sich vom Kreml alleingelassen, die Neigung sich der EU und Deutschland anzunähern, wachse beträchtlich. Was längerfristig au Nord-Ostpreußen werde? "Nichts ist unmöglich", so Löwis. Hinsichtlic Gerüchten, Gorbatschow habe den Deutschen Nord-Ostpreußen zum Kauf angeboten, meinte de Osteuropa-Spezialist vielsagend: "Wie es scheint, ist dies nicht völlig aus der Luf gegriffen."

Rußland sei an einem engeren Verhältnis Nord-Ostpreußens zur EU und zu Deutschlan durchaus interessiert, finde jedoch in Berlin keinen Partner. Erst Anfang des Jahres hab man die Abschaffung des Visumzwangs vorgeschlagen – ohne positive Reaktion vo Deutschland zu erhalten. Fadenscheinige Vorwände habe die deutsche Seite ins Fel geführt, wie die Gefahr massenhaften Mafia-Einfalls aus Nord-Ostpreußen. "Völlige Quatsch", so v. Löwis, "die Mafia kauft sich sowieso alle Visa, die si braucht."

Dirk Aldung konnte während dreisemestriger Studien tiefe Eindrücke in russisch Positionen gewinnen. Der Russisch-Übersetzer, Jahrgang 1969, verbrachte als Stipendia der Deutschen Burschenschaft zu Beginn der 90er ein Jahr in Königsberg und daraufhin noc ein halbes in Wolgograd. Bei allen Hoffnungen müsse bedacht werden, daß der russisch Nationalismus "imperial" sei, daß gerade der Status als "Kriegsbeute" Königsberg zu einem sensiblen Thema mache. Alleingänge Nord-Ostpreußens hält Aldun daher für ausgeschlossen: "Moskau entscheidet." Er kritisiert jedoch die spärliche Vergabe von Stipendien an russische Deutschstudenten. Diese seien uns seh freundlich gesonnen. Auch der Deutschunterricht in der Region werde von Berli stiefmütterlich behandelt, darin waren sich alle Diskutanten einig. Indes habe Präsident Putin (dessen Frau in Königsberg geboren wurde Nord-Ostpreußen als Testfall für die Beziehungen Rußlands zur EU bezeichnet, was hoffe lasse.

"Es stinkt im eigenen Haus" – und also nicht in Moskau.

Dirk Aldung verwies bei allen Schwierigkeiten darauf, daß uns die Zeit um 1990 gelehr habe, wie schnell sich historische Umwälzungen vollziehen könnten, und resümierte "Auch in Königsberg kann alles sehr schnell gehen." Elisa Wachtner

 
     
     
 
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