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Zu den Köstlichkeiten auf einem frühsommerlichen Speisezettel zählen zweifellos die Artischocken. Diese Riesendistel entwickelt eine Blüte, die in strahlendem Lila das Auge geradezu blendet. Geerntet aber werden die noch nicht voll entwickelten grünen Blütenköpfe. Der Boden und der untere Teil der Blätter sind sehr schmackhaft, wenn man sie in eine - meist mit Knoblauch - gewürzte Sauce taucht.
Die Artischocke ist eine der ganz alten Gemüsesorten, die schon 500 v. Chr. in Ägypten geschätzt wurde. Sie gehört zu den Gemüsen, die lange vergessen waren, heute aber eine Renaissance erleben. Dazu zählen Marianna Buser und Antonia Koch in ihrem Buch Von fast vergessenen Gemüsen, Kräutern und Beeren ((Walter Hädecke Verlag, Weil der Stadt. 122 Seiten, zahlreiche Abb., 18 E) erstaunlicherweise auch den Spargel und den Rhabarber. Weniger bekannt sein dürften aber tatsächlich Portulak, Ysop und Pastinake. Auch der Gute Heinrich, ein wilder Spinat, oder der Baumspinat sind sicher nicht auf jedem Speisezettel zu finden.
Den beiden Autorinnen ist mit ihrem Buch eine interessante Entdeckungsreise durch die Welt der kulinarischen Köstlichkeiten gelungen. Etwa 40 wiederentdeckt e Gemüse, Kräuter und Beeren stellen sie in ausführlichen Steckbriefen vor, geben die verschiedenen Namen an, erschließen die Herkunft der Pflanzen und geben Hinweise zu Pflege und Anbau. Eine Übersicht über die wichtigsten Inhaltsstoffe und die Wirkung auf die Gesundheit runden das Bild ab.
Was aber wäre ein solches Buch ohne Tips zur Verarbeitung der Gemüse, Kräuter und Beeren? Ein Rezeptteil, nach Jahreszeiten geordnet, lädt ein zum Ausprobieren. Wie wär s denn einmal mit Forelle auf Rharbarbergemüse oder Ei mit Sauerampfer-Nuß-Füllung oder mit Luftigem Bärlauchomelett oder ...? Si |
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