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Die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde hat einen Band ihres Periodikums "Osteuropa" der Pregelmetropole Königsberg gewidmet. Die Umschlaggestaltung des Heftes trägt Symbolcharakter: Es zeigt die Luisenbrücke - im erweiterten Europa Verbindungselement von Königsberger Gebiet und Europäischer Union, von Vergangenheit und Zukunft. Chefredakteur Manfred Sapper betont in seinem Vorwort, daß anstelle nostalgischer Rückschau "Osteuropa" den Blick nach vorne richte. Im Mittelpunkt stehe eine sorgfältige empirische Analyse der Politikfelder, in denen es Kooperationsbedarf gebe. Wobei Kooperation nicht als Selbstzweck gesehen werden, sondern allen Beteiligen nützen sollte.
Das Schwerpunktthemenheft mit dem Titel "Die Zukunft Kaliningrads. Konfliktschichten und Kooperationsfelder" enthält Beiträge renommierter Wissenschaftler, die von zwei international en Tagungen in Warschau und Königsberg aus dem Jahre 2002 stammen. Die thematische Bandbreite erstreckt sich von der Betrachtung russischer Literatur über Königsberg, von der einst bedeutsamen Architektur des Gebiets und der Wiederentdeckung des historischen, landwirtschaftlichen und baugeschichtlichen Erbes der Region - wie die Diskussion über den Wiederaufbau des Königsberger Schlosses zeigt -, der Geschichte, insbesondere der Siedlungsgeschichte und ihrer irre- führenden Interpretation postsowjetischer Historiker über die Rolle Litauens und Kalinins im Nachkriegs-Ostdeutschland hin zu aktuellen Fragestellungen, die sich durch die EU-Osterweiterung, die Energieversorgungs- und Umweltprobleme ergeben. Ein ernüchternder Rückblick auf zehn Jahre Sonderwirtschaftszone verhindert nicht den positiven Ausblick auf die Möglichkeiten des Ausbaus weiterer Handelsbeziehungen für die Zukunft. JJ |
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