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Der "Bildungsnotstand" in Deutschland ist ein Dauerbrenner unserer Standortdebatte. Einfachste Zusammenhänge seien unseren Schulabgängern nicht mehr bekannt, bemängeln Politiker landauf landab. Wie wahr! So gab Schulabgänger und Bundesarbeitsminister Norbert Blüm erst jüngst ein Paradebeispiel für den rapiden Verfall der Allgemeinbildung am "Standort D".
Anläßlich des hundertsten Todestages von Reichskanzler Bismarck erlaubte sich ein Fernsehsender den Spaß, einige Prominente mit einem Ratespiel aus der Kaiserzeit zu konfrontieren. In jenem "Bismarck-Spiel" werden Eckdaten der damals jüngsten Vergangenheit abgefragt. Blüm kam auch zweimal dran. So mit der Frage, wann Kaiser Wilhelm I gestorben sei: "Na so ´91 - denk ich mal..." Und auf die Frage, womit Otto von Bismarck für seine Verdienste ausgezeichnet worden sei: "Mit so ´nem Orden, die hatten da doch immer so ´ne Orden, oder nich´?"
Soviel zum Horizont eines Politikers, der seit 16 Jahren Bundesminister ist und "Fortbildung" zum A und O seiner Arbeitsmarktstrategie erklärt hat. Auch wird Christdemokrat Blüm nicht müde, allerorten auf die Verpflichtungen hinzuweisen, die sich "aus unserer Geschichte" ergäben. Wovon spricht der Mann? Woran denkt er, wenn er "Geschichte" sagt? Aber solche Leute kennen wir ja noch aus der eigenen Schulzeit: Den Mund immer voll, den Kopf meistens... Kluge Pädagogen durchschauten die Schaumschläger: "Nicht schwatzen - nachsitzen, Norbert!"
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