|
Es gibt zwei Fragen, die der Deutsche entweder gar nicht oder nur ungern und dann oft voller Verlegenheit beantwortet: die nach dem Einkommen und die nach dem Glauben. In einer Gesellschaft, die nahezu alles offenbart, bringt die Frage: "Glauben Sie an Gott?" viele Menschen in äußerste Bedrängnis. Soll der Glaube ein Tabuthema sein? In einer Zeit, da vieles Unheil unter dem Vorwand des Glaubens angerichtet wird, sicher nicht. Christen sind mehr denn je aufgefordert, zu ihrem Glauben zu stehen und über Gott zu sprechen. Das dachte sich auch die Autorin und Journalistin Susanne Raubold. Sie wollte von Menschen aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Medien wissen, wie sie zu Gott stehen und fragte: "Was glauben Sie?" Entstanden ist ein Buch, das sich liest wie eine bunte Sammlung vielfältiger Lebensgeschichte n, das aber auch ein modernes Bekenntnis zum christlichen Glauben ist: Wir glauben - Gespräche mit Prominenten über Gott im Alltag (EB-Verlag, Dr. Brandt e. K., Schenefeld, 144 Seiten, durchgehend illustriert, gebunden mit Schutzumschlag, 19,80 Euro). 14 Menschen aus unterschiedlichen Generationen erzählen, wie sie in ihrer Kindheit zum Glauben kamen, mit den Eltern oder Großeltern in die Kirche gingen, dann aber andere Wege einschlugen, um später wieder dem Glauben an Gott zu begegnen. So mancher suchte sein Heil in anderen Religionen, um dann vielleicht dem Dalai Lama zu folgen, wenn er sagt: "Ihr braucht euch nicht anzustrengen, gute Buddhisten zu werden. Werdet gute Christen."
Die Politiker Gesine Schwan, Renate Schmidt, Fritz Vahrenholt, Ole von Beust, die TV-Moderatoren Jörg Pilawa, Johannes B. Kerner, Bettina Tietjen, Dieter Kürten, sie alle gaben Susanne Raubold offen - und wie es sich liest, auch ehrlich - Antwort auf ihre Frage: "Glauben Sie an Gott?" Und so unterschiedlich auch die Antworten waren, im Kern trafen sie sich in der Erkenntnis: "Es ist ein ungeheuer beruhigendes Gefühl, sich vorzustellen, daß einer dich sieht. Damit bist du nicht mehr allein" (Bettina Tietjen).
|
|