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Tannenberg - dieser Name steht für eine der Entscheidungsschlachten des Ersten Weltkrieges. Ende August 1914 hatte die deutsche 8. Armee unter dem Befehl des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg die in Ostdeutschland eingedrungenen russischen Truppen vernichtend geschlagen. Zur Erinnerung an die Siege bei Tannenberg und den Masurischen Seen ließ das Deutsche Reich vor 77 Jahren beim ostdeutschen Hohenstein das Tannenberg-Nationaldenkmal errichten. Von konservativen und völkischen Stiftern initiiert, entstand das größte deutsche Denkmal des 20. Jahrhunderts. Mit dem oktagonalen Grundriß, bei dem jede Seite von einem Turm betont wurde, erinnerte der Bau aus roten Ziegeln an die mittelalterliche Burg Castel del Monte Kaiser Friedrichs II. in Italien. Vor allem aber war die Architektur tief in der Tradition der deutschen Nationaldenkmäler des 19. Jahrhunderts verankert. Im Zentrum der Anlage ragte über dem Grab von 20 unbekannten Soldaten ein Hochkreuz empor. Neu war die Vervielfältigung des Turmmotivs, wobei jedem Turm eine bestimmte Funktion zugedacht war. Dadurch ergab sich eine komplexe Denkmallandschaft, in der unterschiedliche Aspekte der Heldenverehrung thematisiert werden konnten. So gab es einen Fahnen-, Hindenburg- und einen Soldatenturm. Außerdem gab es eine Jugendherberge und eine Ehrenhalle. Der achteckige Innenhof bot Raum für die Aufstellung von Gedenktafeln der Truppenteile, die an der Schlacht teilgenommen hatten. Am Festakt zur Einweihung des Denkmals am 18. September 1927 nahm auch der nunmehrige Reichspräsident Hindenburg teil. Mit der Weihe sollte der greise Marschall zu seinem 80. Geburtstag am 2. Oktober 1927 geehrt werden, an dem das Monument offiziell eröffnet wurde. Nach Hindenburgs Tod am 2. August 1934 bestimmte Hitler das Denkmal zu dessen Grablege. Außerdem ordnete er umfassende Umbauten an, die das Monument den nationalsozialistischen Kultvorstellungen anpaßten. Somit bietet es ein herausragendes Beispiel von Kontinuität und Transformation eines Denkmals der ersten deutschen Republik während des Dritten Reiches. Das Hochkreuz verschwand, an seine Stelle kam ein Aufmarschplatz. An dessen Ende lag der von zwei überlebensgroßen Soldatenstatuen flankierte und von einem riesigen Findling gekrönte Eingang zu Hindenburgs Gruft, die mit einer pompösen Gedenkhalle in einen Turm integriert war. Durch die reduzierte Formensprache bildete die Gruft einen deutlichen Gegensatz zur übrigen Architektur. Ende Januar 1945 konnten die Särge Hindenburgs und seiner Frau gerade noch evakuiert werden. Anschließend wurde die Anlage von deutschen Pionieren auf Befehl Hitlers teilweise gesprengt. Danach diente die Ruine als Steinbruch. Die letzten Reste der einst monumentalen Anlage wurden vor etwa 20 Jahren geschleift. /font>
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