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Obwohl das Wetter im Königsberger Gebiet bisher noch nicht sehr sommerlich war - wie dieses Jahr überall im Norden - hatte Königsbergs Bürgermeister Jurij Sawenko schon frühzeitig vorgesorgt. Er hat eine Verfügung erlassen, der zufolge in der diesjährigen Sommersaison für die Urlauber am Wasser eine größere Sicherheit garantiert sein soll.
Wenn die Verordnung umgesetzt wird, können die Rettungskräfte besser koordiniert und die Verantwortlichkeiten für exakt bezeichnete Gebiete mit größerem Touristenaufkommen festgelegt werden. Rettungsstationen werden dann nicht nur an den Stränden, sondern auch an den vielen Seen und Flüssen des Gebiets eingerichtet. Der städtische Jugendsozialdienst hat bereits vor zwei Monaten damit begonnen, für diese Sommersaison Studenten und andere junge Leute über 18 für die Ausbildung zu Bademeistern und Rettungssanitätern einzustellen. Jeder Bademeisterstandort wird mit Motorbooten, Rettungswesten und Megaphonen ausgestattet. Die Retter tragen helle Spezialkleidung, haben Funksprechgeräte bei sich und verfügen über eine Notfallapotheke. Sie sollen im Sommer nicht nur für die Lebensrettung da sein, sondern auch für einen guten Zustand ihres Strandabschnittes sorgen, Wasserverunreinigungen verhindern und angespültes Strandgut, das oft der Grund für Verletzungen ist, vom Boden aufsammeln.
In Freizeiteinrichtungen für Kinder und in Schulen finden parallel zu diesen Maßnahmen Unterrichtsstunden und Gesprächskreise statt, in denen den Kindern Grundregeln für das Verhalten an natürlichen Gewässern beigebracht werden. Außerdem sollen an den Badegewässern Umkleidekabinen aufgestellt werden sowie Müllbehälter, Verbotsschilder und Informationsstände mit Hinweistafeln für Sicherheitsregeln und Erste-Hilfe-Maßnahmen. Um dafür zu sorgen, daß diese Regeln auch befolgt werden, hat die Gebietsverwaltung beschlossen, Polizisten und andere Ordnungshüter entlang der Badeabschnitte patrouillieren zu lassen. Nach den Berichten der Ordnungshüter will die Gesundheitsbehörde die Bürger über Abschnitte informieren, an denen das Baden zu gefährlich ist.
Der Grund für diesen Maßnahmenkatalog ist die Zunahme an Badeunfällen im vergangenen Jahr. 2003 starben in den Gewässern des mittleren Ostdeutschlands 23 Menschen, 13 davon während der Badesaison. Zum Jahresende wurden die Daten von Polizei und Rettungssanitätern zusammengetragen, um die einzelnen Unfälle zu analysieren. In den meisten Fällen wurden die Baderegeln grob verletzt: Baden im betrunkenen Zustand an gefährlichen Stellen, Mißachtung der Vorsichtsregeln und schlechte Organisation des Urlaubs gehörten zu den häufigsten Unfallursachen.
Die Pressestelle des Bürgermeisters empfiehlt daher allen Urlaubern, sich an die Empfehlungen der Polizei zu halten und die Baderegeln unbedingt zu beachten, damit die Saison ohne tragische Zwischenfälle verläuft.
In Neukuhren wird eine neue Strandpromenade gebaut. Mit dieser Maßnahme wollen die Verantwortlichen nicht nur zur Verschönerung der Landschaft beitragen, sondern auch einen Beitrag zur Küstenbefestigung leisten. Durch den Bau der Promenade soll die immer weiter fortschreitende Erosion des Ufers durch Seestürme und starke Brandung gestoppt werden. In den vergangenen Jahren wurden im Königsberger Gebiet mehr als 70 Hektar Strand weggespült. Die Moskauer Regierung will nun für die Befestigung der 145 Kilometer langen Ostseeküste im Königsberger Gebiet bis zum Jahr 2010 einen Betrag von 13,8 Millionen Euro investieren.
Auch in den bekannten Badeorten Cranz und Rauschen werden die Promenaden und Sandstrände saniert. Darüber hinaus hat Rauschen endlich seinen Seesteg wieder.
MRK / M. N.
Vorbereitung auf die Saison: Die Strandpromenade in Neukuhren befindet sich noch im Bau. Der Seesteg in Rauschen ist bereits fertig. Fotos (2): Neuman
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