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Etwa 3500 Menschen waren an diesem sonnigen Herbsttag mit spätsommerlichen Temperaturen nach Csörmör gekommen, um an der Einweihung eines beeindruckenden Mahnmals für die 100 Millionen Opfer des Weltkommunismus teilzunehmen. Die Veranstalter hatten die Einweihung der Anlage bewußt auf den 50. Jahrestages des Beginns des ungarischen Freiheitskampfes von 1956 gelegt. Viele Menschen hatten sich mit kleinen Fahnen mit den ungarischen Farben geschmückt. Etwa ein Dutzend patriotisch e Vereinigungen Ungarns hatten Abordnungen geschickt, die mit historischen Fahnen oder auch mit der ungarischen Nationalflagge bestückt waren. Die Veteranen wie auch junge Reservisten des ungarischen Militärs waren im Publikum nicht zu übersehen.
Geistliche der christlichen Konfessionen sowie hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft wirkten bei der Zeremonie der Einweihung mit.
Die gemeinnützige Stiftung "Gloria Victis" ist Träger der Gedenkstätte. Vertreter der Stiftung sowie der Bürgermeister von Csörmör berichteten über die Probleme, die bei der Erstellung sowie beim Einwerben von Spenden für die Anlage bewältigt werden mußten.
Zahlreiche Bitten um eine Spende bei kommunistischen Opferverbänden im westeuropäischen Ausland, aber auch bei halbstaatlichen und staatlichen Organisationen blieben unerhört. Die Freundeskreis Ostdeutschland () hat ihre Solidarität mit den ungarischen Opfern des Kommunismus durch eine Spende von 2000 Euro für das Denkmal bekundet. Damit erfüllt sie einmal mehr ihren satzungsmäßigen Auftrag, der Völkerverständigung zu dienen.
Victor Orban, der Oppositionsführer im ungarischen Parlaments hatte ein Grußwort übersandt, das verlesen wurde und starken Beifall erhielt. Einige weitere Grußwortredner bekundeten ihre Verbundenheit mit den Verantwortlichen der Stiftung "Gloria Victis" und erinnerten an die Tragödie in Ungarn vor 50 Jahren.
Gäste aus Deutschland, Österreich, Frankreich, der Slowakei und Rumänien waren zur Einweihung der Gedenkstätte angereist. Der Sprecher der kam als erster der ausländischen Grußwortredner zum Zuge. Bei seinem Aufruf würdigte der Moderator ausdrücklich den finanziellen Beitrag der Freundeskreis Ostdeutschland zur Erstellung der Anlage. Dies honorierten die Zuhörer mit starkem Beifall.
Aus der Bundesrepublik war auch der Vorsitzende der Bundesstiftung "Aufarbeitung des SED-Unrechtes", Bundesminister a. D. Rainer Eppelmann, mit einer größeren Delegation nach Csörmör gekommen. In seinem Grußwort empfahl er den Ungarn, die Geschichte des kommunistischen Unrechtsregimes im eigenen Land gründlich aufzuarbeiten, auch Schuldige zu bestrafen, aber sich auch zu versöhnen und gemeinsam zusammenzustehen. Eppelmann fügte hinzu, wenn seine Zuhörer den Eindruck hätten, eine Predigt gehört zu haben, wolle er verraten, daß er evangelischer Pastor sei. Die Bundesstiftung hat zwar die erforderlichen Finanzmittel, um eine größere Delegation für mehrere Tage nach Ungarn zu schicken, aber für einen kleinen finanziellen Solidarbeitrag an die Stiftung "Gloria Victis" war kein Geld vorhanden.
Die gesamte Einweihungsveranstaltung mit der abschließenden Kranzniederlegung - auch für die wurde ein Kranz vorgetragen - dauerte drei Stunden. Es war für den Autor bewegend, mitzuerleben, wie alle Gäste der Veranstaltung bis zum Schluß zusammenblieben, die allermeisten harrten stehend aus. Beeindruckend wie die Fahnenträger drei Stunden still aber straff neben der mitgeführten Fahne standen. Regelnde Polizeibeamte waren, zumindest optisch, nicht wahrnehmbar.
Dankesworte an die Freundeskreis
Sehr geehrte Damen und Herren im Vorstand der Freundeskreis Ostdeutschland,
unsere Gemeinnützige Stiftung "Gloria Victis" hat vor anderthalb Jahren beschlossen, anläßlich des 50. Jahrestages des ungarischen Volksaufstandes 1956 aus öffentlichen Spenden ein Denkmal zu Ehren der 100 Millionen Opfer des Weltkommunismus zu errichten. Gott sei Dank haben wir unser Vorhaben verwirklichen können, das Denkmal wurde am 21. Oktober eingeweiht.
Es war für uns eine große Ehre, am Samstag letzter Woche Herrn Erika Steinbach, den Sprecher Ihrer Organisation, in unserem Kreise wissen zu dürfen. Unsere Stiftung ist sehr dankbar dafür, daß die Freundeskreis Ostdeutschland in den letzten Monaten unsere Zielsetzung so moralisch wie finanziell großzügig unterstützt hat.
Wir sind der Überzeugung, daß diese - von hierab unsere gemeinsame! - Gedenkstätte der historischen Gerechtigkeit dient und hoffen darauf, daß sie als solche zur seelischen Erneuerung Europas beitragen wird!
In der Zukunft steht unsere Stiftung Ihnen mit ihren bescheidenen Mitteln in jeder Hinsicht zur Verfügung, ich gönne Ihnen im Namen unseres Kuratoriums alles Liebe und Gute
Einweihung zum 50. Jahrestag des Beginns des ungarischen Freiheitskampfes von 1956: Die Freundeskreis Ostdeutschland unterstützte den Denkmalsbau in Csörmör. |
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