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Unter dem Protest von knapp 100 Anwohnern wurde vergangenen Dienstag im Berliner Bezirk Pankow-Heinersdorf der Grundstein für den umstrittenen Moscheebau der fundamentalistischen Ahmadiyya-Sekte gelegt. Bislang wohnt in dieser Gegend kein einziges Mitglied der islamistischen Gruppierung. Den Angaben des Vorsitzenden der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde zufolge, die in Deutschland angeblich rund 30000 Anhänger zählt, ist es der erste Neubau einer Moschee im Ostteil Berlins und zugleich in den neuen Bundesländern.
Das zweigeschossige Gebäude mit zwölf Meter hohem Minarett soll bis Jahresende fertiggestellt sein. Damit wäre es der 19. Bau im Rahmen des expansiven "Hundert-Moscheen-Plans" der Sekte. Dessen Ziel ist es, bis zum Jahr 2010 in Deutschland 100 Moscheen zu errichten.
Ob dies auch anderswo gegen den vehementen Willen der Anwohnerschaft so mühelos durchgesetzt werden wird wie in Berlin, läßt sich nur mutmaßen. Die Gegner des Moscheebaus in Pankow-Heinersdorf, die sich in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen hatten, gaben während der Grundsteinlegung ihrem Zorn lautstark Ausdruck. Der skandierte Ruf "Nein zur Moschee!" erreichte über eine Lautsprecheranlage auch die handverlesenen Besucher im Festzelt, die dort in einer Zeremonie die Grundsteinlegung feierten. An die 250 Muslime lauschten den Koranversen und den - teils deutsch gesprochenen - Begrüßungsworten der Ahmadiyya-Vorsteher, unter ihnen der für Deutschland zuständige Imam Abdullah Uwe Wagishauser sowie das geistliche Oberhaupt der Ahmadiyya-Gemeinde aus London, Kalif Hazrat Mirza Masroor Ahmad. Auch SPD-Bezirksbürgermeister Matthias Köhne sprach ein herzliches Grußwort an die Fundamentalisten, ebenso wie sein Vorgänger von der PDS, Burkhard Kleinert, der sich fanatisch für den Bau eingesetzt hatte. Höchster Gast im Zelt war Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening.
Die salbungsvollen Worte der islamischen Geistlichen blieben indes merkwürdig inhaltsleer. Deutlicher war dagegen das Transparent am Eingang: "Niemand ist anbetungswürdig außer Allah." Die von der Sozialwissenschaftlerin Hiltrud Schröter (Universität Frankfurt am Main) angestellten Untersuchungen zur Ahmadiyya-Gemeinschaft, die deren antidemokratische, antichristliche und antisemitische Gesinnung offenlegen, schienen sowohl die handelnden Lokalpolitiker von SPD, PDS und Grünen, die den Bau gegen jeden Widerstand aus der Bevölkerung durchgesetzt hatten, wie auch die tonangebenden Medien nicht zu interessieren. Waren die zweifelhaften Hintergründe der Sekte bewußt ausgeblendet worden, um ein weiteres Exempel für das Leitbild einer multikulturellen Gesellschaft statuieren zu können?
Neben dem Berliner CDU-Landtagsabgeordneten René Stadtkewitz, der wegen seines Widerstands gegen die Moschee massiven Anwürfen und einem linken Brandanschlag ausgesetzt war, sieht hier auch der Sektenbeauftragte der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg, Pfarrer Thomas Gandow, eine Form von "Gutmenschen-Didaktik" am Werk. Der Schwarze Peter sei weniger bei den Verantwortlichen in der Verwaltung zu suchen als bei "den Politikern, die die Leute überfahren", so Gandow. Diese hätten dann "das Modell des Multikulturalismus auszubaden". Nach Gandows Erwartung werden nämlich, wenn die Moschee erst einmal da sei, auch die Ahmadiyya-Anhänger in die Gegend ziehen.
Kaum im Einklang mit dem Grundgesetz, das die Gleichberechtigung von Männern und Frauen vorsieht, stehen gewisse Weisungen der Ahmadiyya-Gemeinde. Nach ihnen hat sich die Frau dem Mann unterzuordnen, der sie auch züchtigen darf. So äußerte etwa der Kalif in seinem Freitagsgebet vom 10. November 2006, daß der Mann, wenn er seine Frau schlagen müsse, dies auf eine verhüllte Art tun solle, damit keine Spuren zurückblieben. Die offensichtliche Verachtung von Ehefrauen und Töchtern, wie sie in der Ahmadiyya-Sekte praktiziert wird, wurde im Festzelt nur indirekt deutlich - nicht eine einzige Muslimin war zu sehen. Geradezu grotesk wirkte daher der Dank an die "Frauen und Mädchen der Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft Deutschland", durch deren "großes finanzielles Opfer" der Moscheebau angeblich ermöglicht werde. Der Dank fand sich auf einem grünen (der Farbe Mohammeds) Transparent, das hinter dem Podium aufgespannt war. Es handelt sich dabei um die mittlerweile dritte Finanzierungsvariante, die der Öffentlichkeit innerhalb eines Jahres präsentiert wird. Da das Gros der Frauen in den Ahmadiyya-Gemeinden keiner sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgeht, scheint die Finanzierung eher schleierhaft.
Wer eine Weile suchte, konnte die Ahmadiyya-Frauen indes doch noch finden. In einem Zelt, hinter der für die Grundsteinlegung ausgehobenen Baugrube tut sich die gespenstische Szene auf: Hinter einem Sichtfenster sitzen die separiert zusammengepferchten Ahmadiyya-Frauen, bis auf das Augenpaar vollständig verhüllt, vor einem Lautsprecher und lauschen den Worten der Redner. Dabei konnten sie auch das Grußwort von Günter Piening hören, der es sich nicht nehmen ließ, im Namen des Berliner SPD/PDS-Senats selbst einen Stein zur Grunds |
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