Ungewöhnliche Koalition

Auf europäischer Ebene zeichnet sich angesichts verfeindeter Fronten in Nahost eine ungewöhnliche Koalition ab: Der "Zentralrat der Juden in Deutschland" hat mitgeteilt, daß auf dem letzten "European Jewish Congress" - einem Zusammenschluß der politischen Vertretungen der Juden in den einzelnen europäischen Ländern - beschlossen wurde, zusammen mit Moslems ein eigenes, europäisches "Zentrum zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

" zu gründen.

Das Zentrum soll Informationen sammeln, auswerten und Antisemitismus und Islamophobie auf dem Kontinent bekämpfen. Zwar gäbe es schon einige Einrichtungen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, aber Stephan Kramer, Generalsekretär des "Zentralrats der Juden in Deutschland", fordert endlich "seriöses und aktuelles Material", da sich die bisherigen Ergebnisse mit der Realität nicht decken würden.

Von muslimischer Seite gibt es zu diesem Vorhaben allerdings noch keine Äußerungen, zumal die US-amerikanische Partnerorganisation, "American Jewish Comittee", im gleichen Zusammenhang mehr Druck von Seiten der EU auf den mehrfach antisemitisch aufgetretenen Iran verlangte.